Das Lager seines Konkurrenten Marc Ravalomanana kommt nur auf 16 Sitze. Die 51 restlichen Sitze gehen den Angaben zufolge an unabhängige Kandidaten.
Das Wahlergebnis muss noch vom Verfassungsgericht bestätigt werden. Ravalomananas Oppositionspartei TIM hatte schon kurz nach der Abstimmung am 28. Mai über «viele Unregelmässigkeiten» geklagt und angekündigt, das Ergebnis vor Gericht anzufechten. Im Januar hatte Ravalomanana schon die Präsidentschaftswahl gegen Rajoelina verloren.
Rajoelina und Ravalomanana dominieren seit Jahren Madagaskars Politik, ihre Rivalität überschattete auch den jetzigen Wahlkampf. Beide Lager überboten sich mit Versprechungen, wie sie die Armut und Instabilität im Land bekämpfen wollen. Doch an den Wahlurnen zeigte sich vor allem Politikverdrossenheit: Die Wahlbeteiligung lag nur bei 31 Prozent.
Obwohl die ehemalige französische Kolonie reich an Naturschätzen und Rohstoffen ist, profitiert der Grossteil der Einwohner nicht davon. Die Weltbank zählt die Inselrepublik zu den ärmsten Ländern der Welt. 79 Prozent ihrer Bewohner leben in extremer Armut, Putsche und Unruhen prägten oftmals die Geschichte des Landes.
Ein wichtiges Thema im Wahlkampf war auch die Korruption. 79 der derzeitigen Abgeordneten sollen nach Angaben der Antikorruptionsbehörde ihre Stimmen bei einer wichtigen Abstimmung für je 12.500 Euro verkauft haben.
(SDA)