Dies teilte die Familienholding JAB am Dienstag in Luxemburg mit. Insgesamt wäre das ein Kaufpreis von bis zu 1,75 Milliarden Dollar. JAB hält schon rund 40 Prozent an Coty mit seinen bekannten Parfümmarken wie Gucci, Calvin Klein oder Hugo Boss.
Mit 150 Millionen weiteren Papieren würde der Anteil auf rund 60 Prozent steigen. JAB will in jedem Fall mindestens 50 Millionen Coty-Aktien zukaufen und den Anteil so auf etwa 47 Prozent erhöhen - dies sei eine Bedingung des Angebots.
Die Offerte bedeutet einen satten Aufschlag von rund 21 Prozent auf den Schlusskurs der Aktien vom Montag bei 9,66 Dollar. An der Börse kam dies sehr gut an, Coty-Aktien stiegen im US-Handel zeitweise um rund 18 Prozent. Dabei tut sich der New Yorker Konzern eigentlich insbesondere seit der Übernahme von Wella und anderen Kosmetiknmarken des Konsumgüterriesen Procter & Gamble im Jahr 2016 schwer.
Im November erst war nach starken Geschäftseinbussen und Kursverlusten am Aktienmarkt die Konzernspitze neu aufgestellt worden. Konzernchef Camillo Pane, der erst im Oktober 2016 angeheuert hatte, reichte aus «familiären Gründen» seinen Rücktritt ein.
Zu seinem Nachfolger wurde mit Pierre Laubies ein Vertrauter des Reimann-Clans ernannt, der zuvor den ebenfalls zu dessen JAB-Imperium gehörenden Lebensmittel- und Kaffeekonzern Jacobs Douwe Egberts führte.
Die Ursprünge der Reimann-Dynastie reichen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als Johann Adam Benckiser und Karl Ludwig Reimann in Ludwigshafen eine Chemiefabrik aufbauten. Dadurch hält die Familie noch heute einen Anteil an dem britischen Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser (Clearasil, Kukident, Calgon).
Der Reimann-Clan lag in der Liste des «Manager Magazins» der 1001 reichsten Deutschen zuletzt mit einem geschätzten Vermögen von 33 Milliarden Euro auf Rang zwei.