Seine Frau wollte ihn nicht mehr. Da erschlug Luis R.* (45) am 20. Mai 2013 in Möhlin AG seine Ehefrau Maria R.* († 38) eiskalt. Er schmetterte ihren Kopf so lange gegen eine Wand und den Boden, bis sie tot war (BLICK berichtete). Die Portugiesin starb an den Folgen eines schweren Schädelhirntraumas.
Vor der Tat hatte er seine Frau auf Facebook ausspioniert. Er eröffnete unter fingiertem Namen ein Profil. Er gab sich als Facebook-Freundin aus und erschlich sich auf diese Weise das Vertrauen der Frau. Der Mann litt gemäss einem psychiatrischen Gutachten an verschiedenen psychischen Störungen.
Das Bezirksgericht Rheinfelden hatte den Fall in der vergangenen Woche verhandelt. Der Angeklagte schwieg vor Gericht. Er hatte sich in einer früheren Einvernahme als «sehr eifersüchtig» bezeichnet.
Staatsanwältin forderte 20 Jahre
Die Staatsanwältin forderte für den Mann eine Freiheitsstrafe von 20 Jahren und eine vollzugsbegleitende ambulante Massnahme. Die Verteidigung plädierte auf Totschlag und wollte eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren.
Das Bezirksgericht Rheinfelden blieb mit seinem Urteil deutlich unter den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Es verurteilte Luis R. heute zu einer Freiheitsstrafe von 12 Jahren. Zudem ordnete es für den Portugiesen eine vollzugsbegleitende Massnahme an.
Es liege kein kaltblütig geplanter Mord vor, sagte die Gerichtspräsidentin am Mittwoch bei der Eröffnung des Schuldspruchs. Die Mehrheit des fünf Mitglieder zählenden Gerichtes habe dies so entschieden.
Täter stellte sich der Polizei
Der Mann sei innerlich zerrissen gewesen, hiess es weiter. Der Portugiese habe zwar auch aus Eifersucht gehandelt. Es könne jedoch nicht gesagt werden, dass er aus krassem Egoismus und besonderes skrupellos gehandelt habe.
Dies wäre eine Voraussetzung für die Verurteilung wegen Mordes gewesen. Kurz vor der Tat war der gemeinsame Sohn des Paares dem Mann zugesprochen worden.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Mann befindet sich seit Januar 2014 im vorzeitigen Strafvollzug.
Am Tag der brutalen Tat hatte sich der Mann auf dem Polizeiposten Rheinfelden gemeldet. Er gab an, seine Frau getötet zu haben. Die darauf ausgerückte Polizeipatrouille und ein Ambulanzteam konnten in der Wohnung in Möhlin nur noch den Tod der Ehefrau feststellen. (SDA)