Das Paar lebte getrennt. Die Frau wollte ihn nicht mehr. Da erschlug Luis R.* (45) am 20. Mai 2013 in Möhlin AG seine Ehefrau Maria R.* († 38) eiskalt. Er schmetterte den Kopf der Restaurant-Angestellten so lange gegen eine Wand und den Boden, bis sie tot war (BLICK berichtete).
Gestern musste sich der Portugiese für den Mord vor dem Bezirksgericht in Rheinfelden AG verantworten. Die Verhandlung dauerte nur 29 Minuten, denn der Betriebsarbeiter verweigerte jede Aussage. Der Grund: Luis R. ist krank. Laut Gutachten soll er zur Tatzeit an psychischen Störungen gelitten haben – und laut Anklage sehr eifersüchtig gewesen sein. Ein gefährlicher Mix, der sich bereits vor der Tat offenbarte.
So soll Luis R. schon während der Ehe per Software den PC seiner Frau ausspioniert haben. Zudem soll er – nach der Trennung im November 2012 – unter einem fingierten Namen ein Facebook-Profil erstellt und sich monatelang als «Freundin Marta» ihr Vertrauen erschlichen haben. Nur um sie weiter fleissig auszuspionieren.
Nur einer Person vertraute sich Luis R. laut Anklage näher an: seiner Chat-Partnerin Ilda in Portugal. Ihr beschrieb er die Probleme in seiner Ehe. Als Vater hatte er vor allem Angst, dass der damals 14-jährige Sohn bei der Mutter aufwächst.
Im ersten Chat mit Ilda am 20. Oktober 2012 erahnt Luis R. die Trennung: «Jetzt gibt es in meinem Herzen nur noch Hass.» Im November 2012 zeigt sich, warum: Eifersucht. «Ich denke, sie hat schon einen anderen.»
Der Portugiese ist in den folgenden Monaten im Dauer-Chat mit Ilda. Seine Wut steigt. Am 29. April 2013 schreibt Luis R.: «Meine Rache wird Eindruck hinterlassen.» Zwei Wochen später nimmt das Selbstmitleid überhand: «Das Schlimmste ist, der Gehörnte zu sein.»
Am 19. Mai 2013 ist Luis R. nicht mehr zu helfen. Er schreibt: «Ich habe nur Lust, sie zu töten. Wenn ich eine Waffe hätte, wäre es schon heute Morgen.» Offenbar versucht seine Chat-Freundin Ilda noch, ihn von dem schrecklichen Vorhaben abzubringen. Vergeblich.
Am nächsten Morgen, dem 20. Mai 2013, fährt Luis R. zu seiner Frau – und bringt sie um. Danach geht er heim und raucht eine Zigarette auf dem Balkon. Später, um 12.27 Uhr, schreibt er Ilda: «Ich habe die Dummheit schon begangen.» Um 13.30 Uhr geht Luis R. zur Polizei und gesteht.
Die Staatsanwaltschaft wird heute vor Gericht für Luis R. zwanzig Jahre Gefängnis und eine Psychotherapie fordern. Das Urteil folgt am 10. Februar.
* Name der Redaktion bekannt