Thales setzte sich damit gegen die zwei anderen Anbieter - Saab aus Schweden und Raytheon aus den USA - durch. Wie das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Donnerstag mitteilte, hatten Spezialisten der armasuisse und der Schweizer Armee die drei Ersatzsysteme während eines Jahres in der Schweiz erprobt und der Programmführung Air2030 dann eine Empfehlung gemacht.
Nun sei der Rüstungschef dieser Empfehlung gefolgt. Geplant sei, dass der Bundesrat die Beschaffung des Systems dem Parlament mit der Armeebotschaft 2020 unterbreite.
Zum Programm «Air2030» zählen nicht nur die Beschaffung von neuen Kampfflugzeugen und eines bodengestützten Luftverteidigungssystems grösserer Reichweite. Es beinhaltet auch die Projekte «C2Air» und «Radar". Damit sollen Komponenten des bestehenden Luftraumüberwachungs- und Führungssystems «Florako» schrittweise ersetzt, beziehungsweise modernisiert werden.
«Florako» dient dazu, zivile und militärische Flugobjekte wie zum Beispiel Flugzeuge, Helikopter, und Drohnen zu erkennen und die Einsätze der Luftwaffe, inklusive bodengestützte Luftverteidigung, zu führen. Seit 2005 wird der Luftraum über der Schweiz durch «Florako» im 24-Stunden-Betrieb überwacht.
«Skyview» soll die zwei «Florako"-Subsysteme «Ralus» und «Lunas» ersetzen. Während «Ralus» (Radar Luftlage-System) die Daten zusammenfasst und das aktuelle Luftlagebild erstellt, bildet «Lunas» (Luftlage-Nachrichtensystem) alle erfassten Daten auf dem Bildschirm ab, um die Einsatzleitung in ihren Handlungen zu unterstützen.
Der Bundesrat hatte das VBS im November 2017 ermächtigt, die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge und Mittel zur bodengestützten Luftverteidigung im Umfang von maximal acht Milliarden Franken zu planen. Das VBS betonte, dass durch die Wahl von «Skyview» keine Präjudiz für die Beschaffung eines neuen Kampffliegers und eines bodengestützten Luftverteidigungssystems (Bodluv) entstehe.
Um Bodluv ringen das Raketensystem Patriot des US-Herstellers Raytheon und die mit Aster-Raketen bestückte SAMP/T-Plattform von Eurosam aus Frankreich. Im Rennen um den Kampfjet-Autrag sind der F-35-Tarnkappenjet von Lockheed Martin, die F/A-18 Super Hornet von Boeing, der Rafale des französischen Herstellers Dassault und das Airbus-Flugzeug Eurofighter.
Gemäss dem Zeitplan des Bundesrats soll im zweiten Halbjahr 2020 der Evaluationsbericht für die Kampfflugzeuge und das Bodluv-System erarbeitet werden. Eine allfällige Referendumsabstimmung könnte im Herbst oder Winter 2020 stattfinden. Ausgeliefert werden sollen die neuen Waffensysteme ab 2025.
(SDA)