Linke Chaoten würden Schwerverletzte und sogar Tote in Kauf nehmen
«In der Schweiz hat die Polizei zum Glück Gummischrot»

Reto Nause (46) fordert politische Schritte, um linksextreme Gewalt in den Griff zu bekommen.
Publiziert: 08.07.2017 um 23:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:45 Uhr
Die Demo für Freiraum im Februar eskalierte zu Strassenschlacht zwischen Vermummten und der Polizei.
Foto: Raphael Moser
Interview: Aline Wüst

SonntagsBlick: Sie sind ein gebranntes Kind, wenn es um gewalttätige Ausschreitungen geht. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie die Bilder aus ­Hamburg sehen?
Reto Nause: Ich bin schockiert. Die Szenen aus Hamburg verdeutlichen mit aller Klarheit, dass wir auch in der Schweiz ein Problem mit der gewalttätigen Linken haben und diese Leute Schwerverletzte und sogar Tote in Kauf nehmen.

Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie der Stadt Bern.

Sie sind emotional aufgewühlt.
Schauen Sie, wenn Sie wie ich ein «Tanz dich frei» in Bern erlebt haben und sehen dann diese Videos aus Hamburg mit den schwarz vermummten Gestalten, dann ist es egal, ob die in Hamburg oder in Bern und Zürich Radau machen – es ist überall die gleiche sinnlose Gewalt und der gleiche Hass auf Staatsorgane und Polizei.

Sie fordern Konsequenzen aus Hamburg für die Schweiz?
Ich hoffe, dass Hamburg bei allem Übel einen guten Aspekt hat und nun endlich die politische Diskussion ins Rollen kommt, ob die Schweiz überhaupt noch richtig aufgestellt ist, um solche Gewalt­exzesse zu verhindern. Im Moment gehe ich nicht davon aus. Heute hat der Bundesnachrichtendienst zu wenige Kompetenzen. 

Dramatisieren Sie nicht?
Ich sage seit Jahren, dass sich diese Szene radikalisiert hat. Wir haben hier in Bern kürzlich die Räumung einer Liegenschaft erlebt, bei der die Besetzer Verletzte und Tote in Kauf nahmen. Beim «Tanz dich frei» haben wir erlebt, dass Steine auf Einsatzkräfte geworfen worden sind. Das ist krank.

Die Hamburger Polizeikräfte ­stehen auch in der Kritik. Sie ­seien zu konfrontativ vorge­gangen, hätten die Situation ­eskalieren lassen. Sie werden ­widersprechen.
Wer äussert solche Vorwürfe? Das sagen solche, die Krawall machen wollen. Das ist keine Referenz.

In Bern gab es im Verhältnis ­niemals so viele Verletzte wie nun in Hamburg. Warum?
In der Schweiz hat die Polizei zum Glück Gummischrot. Die Deutschen haben nur Pfefferspray und Wasserwerfer. Sie konnten darum keine ­Distanz zwischen sich und dem Schwarzen Block schaffen. Das ist Mann gegen Mann. Und das gibt ­viele Verletzte auf beiden Seiten.

Was ist es für den Berner Sicherheitsdirektor für ein Gefühl, dass wohl auch Leute aus Bern in Hamburg randalieren?
Schade ist nur, dass diese Leute nicht bereits an der Grenze aus dem Verkehr gezogen wurden. Leider gibt es kaum rechtliche Möglichkeiten, eine Ausreisesperre zu verhängen.

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