Nach der Ankündigung der Türkei eines militärischen Eingreifens in Libyen hat Ankara mit der Truppenentsendung in das Land begonnen. «Unsere Soldaten sind jetzt dabei, schrittweise dorthin zu gehen», sagt der Staatschef Recep Tayyip Erdogan (65) am Sonntag. Die Aufgabe der türkischen Soldaten sei die Koordination und Einrichtung eines Einsatzzentrums in Libyen.
In Libyen herrscht seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos. Der einflussreiche General Chalifa Haftar kontrolliert mit seiner selbst ernannten Libyschen Nationalarmee (LNA) Gebiete im Osten des Landes, will aber die Macht über das ganze Land. Im vergangenen Jahr hatte er einen Angriff auf Tripolis begonnen, wo die Sarradsch-Regierung sitzt. Haftar wird unter anderem von Russland, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) unterstützt.
Erdogan begründet den Einsatz unter anderem, in der sich verschlechternden Lage in Libyen. Diese bedrohe auch die Interessen der Türkei im Mittelmeerraum und Nordafrika. Der Türkei geht es neben regionalem Einfluss auch um Rohstoffe in der Region. (SDA)