Insgesamt 13 Personen stehen im Verdacht, das Rechenzentrum in Rheinland-Pfalz betrieben zu haben, wie die Generalstaatsanwaltschaft am Freitag in Koblenz mitteilte. Sieben Tatverdächtige wurden am Donnerstagabend bei einer grossen Aktion verhaftet. Das Darknet ist ein abgeschirmter Teil des Internets.
Zu den Taten von international agierenden Kriminellen, die über die Server abliefen, gehörten den Angaben zufolge der Vertrieb von Drogen, gefälschten Dokumenten und gestohlenen Daten. Zudem wurden Kinderpornografie verbreitet und grossangelegte Cyberangriffe durchgeführt.
Kunden der Tatverdächtigen sollen unter anderem die Betreiber des weltweit zweitgrössten Darknet-Marktplatzes für Drogen, «Wall Street Market», gewesen sein - den hatten Ermittler im Frühjahr zerschlagen. Auch der Angriff auf 1,25 Millionen Telekom-Router Ende November 2016 wurde laut Generalstaatsanwaltschaft über einen Server im Cyberbunker gesteuert.
Ein derartiger Hoster sei erstmals in Deutschland ausgehoben worden, hiess es am Freitag. Ein Webhoster stellt die Infrastruktur für eine Internetpräsenz zur Verfügung.
Bei der Zugriffsaktion mit Unterstützung von Spezialeinheiten wie der GSG9 habe es Durchsuchungen in Deutschland und im benachbarten Ausland gegeben. Sie sei Ergebnis von fast fünf Jahre langen Ermittlungen gewesen. Am Mittag wollen die Ermittler über weitere Details informieren.
(SDA)