Islamist (26) verdächtigt
Portugiese (†29) in Morges getötet – Terror-Akt möglich

Ein 29-jähriger Portugiese ist am Samstagabend in einem Kebabrestaurant in Morges VD mit einem Messer angegriffen worden. Er erlag seinen Verletzungen. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Laut SRF handelt es sich um einen Islamisten, der einschlägig bekannt ist.
Publiziert: 13.09.2020 um 10:34 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2020 um 20:52 Uhr
Die Patrouille der Waadtländer Kantonspolizei konnte das Opfer nicht mehr retten. (Symbolbild)
Foto: LAURENT GILLIERON

Am Samstagabend wurde ein Portugiese (†29) von einem Mann in einem Kebabrestaurant in Morges VD mit einem Messer angegriffen. Dabei wurde das Opfer so schwer verletzt, dass er kurz darauf starb.

Der mutmassliche Täter konnte einen Tag später festgenommen werden. Laut SRF handelt es sich beim Verdächtigen um einen 26-jährigen schweiz-türkischen Doppelbürger. Er soll im Grossraum Lausanne einschlägig als Islamist bekannt sein. Der Verdächtige soll zudem mit mehreren Islamisten vernetzt sein. Ob die Tat, für die er verdächtigt wird, aus dschihadistischer Motivation erfolgt ist, wird derzeit abgeklärt. Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen.

Im Jahr 2019 Brandanschlag versucht

In einer Mitteilung erklärt sie, dass ein terroristisches Motiv für die Tat nicht ausgeschlossen werden könne. Der Tatverdächtige sei bereits in ein Strafverfahren involviert, das im Rahmen der gesetzlich zur Verfügung stehenden strafprozessualen Instrumente geführt wird. Die Person ist dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB) seit 2017 bekannt.

Laut SRF könnte der Mann eine psychische Störung haben. Ob diese im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt steht, ist nicht bekannt. Der Mann werde vom Schweizer Geheimdienst nicht nur wegen seiner islamistischen Verbindungen, sondern auch wegen eines versuchten Brandanschlags auf eine Tankstelle im Frühjahr 2019 in der Westschweiz beobachtet.

Sollte er in die Psychiatrie kommen?

Laut SRF wurde er daraufhin in Untersuchungshaft gesetzt, die mehrfach verlängert wurde, aber diesen Sommer endete. Seit Juli 2020 soll er wieder auf freiem Fuss sein. Anscheinend war geplant, den Mann nach der Haftentlassung in eine psychatrische Klinik einzuweisen. Warum das nicht passierte, ist nicht bekannt.

Weder die Bundesanwaltschaft noch der Nachrichtendienst wollten die Recherchen kommentieren. Es gilt die Unschuldsvermutung. (vof)

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