«Korruptes System»
Twitter gibt Promi-Accounts Verifikations-Häkchen zurück

Nur wenige Tage nach dem Löschen der alten kostenlosen Verifikationshäkchen hat Twitter die Symbole vielen Accounts mit mehr als einer Million Followern wieder zurückgegeben. Viele Promis sind darüber nicht glücklich.
Publiziert: 23.04.2023 um 15:49 Uhr
Nur wenige Tage nach dem Löschen der alten kostenlosen Verifikationshäkchen hat Twitter die Symbole vielen Accounts mit mehr als einer Million Followern wieder zurückgegeben. (Archivbild)
Foto: Jeff Chiu

Früher wurden die weissen Häkchen auf blauem Hintergrund von Twitter kostenlos an Prominente und Personen des öffentlichen Lebens nach einer Identitätsprüfung vergeben.

Tech-Milliardär Musk nannte das System nach dem Kauf von Twitter «korrupt». Er verkündete, dass nur Blue-Abonnenten das genauso wie früher aussehende Symbol in ihren Accounts haben werden. Eine echte Verifizierung gibt es dabei nicht, lediglich eine Telefonnummer wird bestätigt.

Einige Nutzer warfen die Frage auf, ob Twitter mit der Häkchen-Rückgabe auf rechtliche Probleme zusteuern könnte, wenn der Erklärtext fälschlicherweise besagt, dass ein Prominenter ein kostenpflichtiges Abo abschloss. Am Sonntag trugen etwa auch die Accounts von verstorbenen Stars wie Schauspieler Chadwick Boseman und Basketballer Kobe Bryant das Symbol.

Laut Twitter-Insidern wurden allen Promi-Accounts über einer Million Followern das Häkchen zurückgegeben – darum sind auch Tote darunter. Zudem hat Elon Musk einigen ausgewählten Usern das Häkchen persönlich gekauft – darunter Horror-Autor Stephen King.

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Schauspieler Patton Oswalt und Model Chrissy Teigen versuchten, die einst begehrten Häkchen sofort wieder loszuwerden. Die Prominenten legten Wert auf die Feststellung, dass sie Elon Musks Twitter kein Geld bezahlen.

Promis kämpfen damit, den Haken wieder loszuwerden

Oswalt fand einen Weg, das Häkchen wieder loszuwerden: Er änderte kurz seinen Profilnamen. Laut Twitter-Regeln kann ein Account nur ein Häkchen haben, wenn er «in letzter Zeit» nicht das Foto, den Profilnamen oder den Accountnamen verändert hat.

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Zuvor formierte sich bei Twitter, angeführt unter anderem von Musiker Max Collins aus der Rockband Eve 6, eine Bewegung mit dem Aufruf, Blue-Abonnenten zu blockieren. Unter den Accounts mit den neuen blauen Symbole finden sich viele Musk-Fans, die seine rechten politischen Ansichten teilen. «Verifikation bedeutete, dass eine Person ein Schauspieler oder Journalist oder etwas ähnliches ist», schrieb Collins in einem Tweet.

«Jetzt bedeutet es, dass dahinter ein weisser Nationalist mit 30 Followern dahintersteckt, oder jemand, der Kryptowährungen verkauft.» Das Blue-Abo verkauft Twitter in der Schweiz für ab 73 Franken pro Jahr. (SDA/bö)

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