Der Kredit über 213,2 Millionen Franken für die Wohnsiedlung Leutschenbach erhielt 69'953 Ja- und nur 23'494 Nein-Stimmen, was einen Ja-Stimmenanteil von 74,9 Prozent ergibt. Die Stimmbeteiligung betrug 41,2 Prozent.
Bekämpft haben das Projekt einzig FDP und SVP. Ihrer Ansicht nach könnten private Investoren ein besseres Bauprojekt zu tieferen Kosten realisieren.
Gebaut wird die Siedlung auf drei städtischen Grundstücken an der Leutschenbachstrasse westlich und östlich des Riedgrabens. Entstehen werden 369 Wohnungen, Dienstleistungs- und Gewerberäume sowie vier Kindergärten mit Betreuungsangeboten. Rund 1200 Personen sollen dort eine neue Heimat finden.
Die Mietzinse werden nach dem Prinzip der Kostenmiete berechnet, ein Drittel der Wohnungen wird subventioniert. Eine 4-Zimmer-Wohnung wird monatlich netto rund 1530 Franken (freitragend) beziehungsweise 1240 Franken (subventioniert) kosten.
Die Wohnsiedlung wird im Minergie-ECO-Standard gebaut und an das Fernwärmenetz angeschlosssen. Zudem kann die Abwärme des benachbarten Gebäudes des Schweizer Radios und Fernsehens (SRF) genutzt werden. Eine Photovoltaik-Anlage liefert Solarstrom.
Der Baubeginn ist für 2020 geplant, die Wohnungen können voraussichtlich etappenweise ab Ende 2023 bezogen werden.
Die Stadt Zürich vermietet nach eigenen Angaben derzeit rund 9200 Wohnungen, davon knapp 6600 in städtischen Siedlungen mit einer sozial breit zusammengesetzten Mieterschaft. Der städtische Wohnungsbau geht auf das Jahr 1907 zurück, als in Zürich prekäre Wohnverhältnisse herrschten. Mittlerweile gibt es städtische Siedlungen in allen Stadtkreisen.
Im boomenden Zürich-Albisrieden gibt es zudem ein neues Schulhaus. Die Stimmberechtigten haben den 63,3-Millionen-Franken-Kredit für die Schulanlage Freilager mit einem Ja-Anteil von 82,9 Prozent deutlich angenommen.
Das Schulhaus Freilager bietet Platz für 15 Primarschulklassen, 3 Klassen der Heilpädagogischen Schule, eine Doppelturnhalle und eine Schulschwimmanlage. Ausserdem wird im Untergeschoss eine Energiezentrale des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich eingebaut.
Das Schulhaus wird auf einem Teilgebiet eines bestehenden Familiengartenareals gebaut. Mit dem Bau soll im November begonnen werden, damit das Schulhaus im Sommer 2022 bezogen werden kann.
Der Bedarf eines neuen Schulhauses im Schulkreis Letzi war unbestritten. Die Grünen lehnten das Projekt trotzdem ab, da bereits heute absehbar sei, dass der neue Schulraum für rund 350 Kinder nicht ausreichen werde.
Es sei das richtige Schulhaus am richtigen Ort in der richtigen Grösse, sagte Hochbauvorstand André Odermatt (SP) in der Debatte im Stadtparlament. Zudem gebe es einen tollen Aussenraum, nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern für das ganze Quartier.
Schulraumplanung sei äusserst komplex. Man dürfe nicht nur die Froschperspektive einnehmen, sondern müsse das ganze Quartier oder gar die ganze Stadt und ihre Entwicklung im Auge behalten.
Die Wache der Wasserschutzpolizei befindet sich seit 1952 am Mythenquai und ist sanierungsbedürftig. Um auch mehr Platz zu erhalten, entsteht nun ein Ersatzneubau am selben Standort für 20,97 Millionen Franken. Die Vorlage wurde mit einem Ja-Anteil von 85,6 Prozent angenommen.
Im dreigeschossigen Neubau soll es zwanzig Arbeitsplätze für Mitarbeitende der Stadtpolizei geben. Neben der 24-Stunden-Wache der Wasserschutzpolizei wird dort auch die Kommissariatsleitung und die Fachgruppe Umweltdelikte untergebracht. Diese befinden sich heute noch am Wasserschutzpolizei-Standort Tiefenbrunnen.
Der Baubeginn am Standort Mythenquai ist für November 2019 vorgesehen. Die Realisierung dauert rund zwei Jahre.
Zur Aufrechterhaltung des Betriebs während der Bauzeit wird am Standort Tiefenbrunnen ein Provisorium eingerichtet. In dieser Zeit wird zudem die Bootsvermietung beim Hafen Enge mitbenutzt. Der Betrieb der Bootsvermietung soll jedoch nicht behindert werden.
Die Wasserschutzpolizei gehört zur Stadtpolizei Zürich und ist für die Sicherheit und Ordnung auf allen Stadtzürcher Gewässern und der Ufer- und Hafenanlagen zuständig.
(SDA)