Die Leichen wurden am frühen Montagmorgen im westlichen Departement Cauca in dem verbrannten Fahrzeug gefunden. Die getötete 32-jährige Politikerin Karina García hatte für das Bürgermeisteramt von Suárez kandidiert, eine knapp 20'000 Einwohner zählende Kleinstadt.
García hatte vor wenigen Wochen gesagt, sie werde mit dem Tod bedroht. Der kolumbianische Friedensbeauftragte Miguel Ceballos und Verteidigungsminister Guillermo Botero machten Dissidenten der Farc-Guerilla, die das Friedensabkommen von 2016 nicht angenommen hatten, für die Morde verantwortlich. In Kolumbien sind am 27. Oktober Regional- und Kommunalwahlen angesetzt.
Wenige Tage nach der Ankündigung ehemaliger Farc-Anführer, den bewaffneten Kampf gegen den kolumbianischen Staat wiederaufzunehmen, forderte die aus der Ex-Guerilla hervorgegangene Farc-Partei unterdessen ihre Mitglieder zu einer Festhaltung an dem Friedensabkommen von 2016 auf. Parteichef Rodrigo Londoño, die ehemalige Nummer eins der 2017 aufgelösten Guerilla, warnte die Mitglieder vor dem Fehler, sich dem Aufruf der hochrangigen Ex-Rebellen anzuschliessen.
Die Farc-Partei verurteile und distanziere sich von der «Rückkehr zu den Waffen», heisst es in einem von Londoño unterzeichneten Rundschreiben an die Parteimitglieder. «Wir wissen, dass jene, die sich heute als Anführer bezeichnen, nicht in den Krieg ziehen werden - sie werden auf der anderen Seite der Grenze» bleiben, erklärte der auch unter dem Namen «Timochenko» bekannte Londoño mit Blick auf das Nachbarland Venezuela, wo die kolumbianische Regierung einen Teil der früheren Farc-Anführer vermutet.
Am vergangenen Donnerstag hatten rund 20 Ex-Farc-Kämpfer unter Führung des Ex-Farc-Anführers Iván Márquez in einem im Internet verbreiteten Video die Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes angekündigt. Der kolumbianischen Regierung unter dem konservativen Präsidenten Iván Duque warfen sie Verrat an dem Friedensabkommen von 2016 vor. Als Reaktion auf das Video ordnete Duque die «Schaffung einer Spezialeinheit für die Verfolgung dieser Kriminellen» an.
Die Farc hatte ein halbes Jahrhundert lang gegen die Regierung in Bogotá gekämpft, mehr als 260'000 Menschen wurden in dem bewaffneten Konflikt getötet. Das Friedensabkommen war unter Führung des damaligen Präsidenten Juan Manuel Santos ausgehandelt worden. Santos' Nachfolger Duque hatte im Wahlkampf jedoch angekündigt, den Vertrag zu ändern. Er hält ihn für zu nachsichtig gegenüber ehemaligen Farc-Mitgliedern.
(SDA)