Das teilte der von der EU betriebene Copernicus-Dienst zur Überwachung des Klimawandels am Freitag mit. Damit sei der Mai 2020 noch vor Mai 2016 und Mai 2017 der heisseste Mai seit Aufzeichnungsbeginn.
Der grösste Ausreisser nach oben wurde in Sibirien festgestellt: Hier lagen die Mai-Temperaturen laut Copernicus fast zehn Grad über dem Durchschnitt. Die Eisschmelze bei den Flüssen Ob und Jenissei im Nordwesten der russischen Region habe noch nie so früh begonnen wie dieses Jahr.
In einem grossen Teil der Arktis, insbesondere im US-Bundesstaat Alaska, aber auch in der Antarktis sei der Frühling besonders mild, hob der EU-Dienst hervor. Weltweit war der Zeitraum Juni 2019 bis Mai 2020 demnach genauso heiss wie der bislang heisseste gemessene Zwölfmonatszeitraum von Oktober 2015 bis September 2016. Die Durchschnittstemperatur lag hier 0,7 Grad über dem Normalwert.
Im Zuge des durch Treibhausgase verursachten Klimawandels ist die globale Durchschnittstemperatur seit Beginn des industriellen Zeitalters bereits um mehr als ein Grad gestiegen. Dadurch haben Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen deutlich zugenommen. Im Pariser Klimaabkommen hat sich die internationale Gemeinschaft verpflichtet, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Die bisherigen Klimaschutzzusagen reichen dazu aber bei Weitem nicht aus.
2019 war weltweit das zweitheisseste Jahr nach 2016. Klimaexperten rechnen damit, dass die globale Durchschnittstemperatur im nächsten Fünfjahreszeitraum 2020-2024 einen neuen Höchststand erreichen wird.
(SDA)