Klima
Madagaskars Umweltminister warnt vor Brandrodung durch Umwelt-Mafia

Angesichts einer immer schnelleren Abholzung der Waldflächen auf Madagaskar schlagen Regierung und Umweltgruppen des Inselstaates Alarm. Schuld an der exzessiven Rodung sind auch mafiöse Maisproduzenten.
Publiziert: 19.09.2019 um 12:25 Uhr
|
Aktualisiert: 19.09.2019 um 12:26 Uhr

«Es ist ein echtes Desaster», sagte der madegassische Umweltminister Alexandre Georget der Deutschen Presse-Agentur und betonte: «Wir forsten zwar wieder auf, aber die Wiederaufforstung verpufft, wenn die Brandrodungen weitergehen.»

Er sieht dabei auch mafiöse Banden am Werk. «Diese Mafia-Gruppen zahlen hunderten Menschen auf der Flucht vor Trockenheit und unfruchtbaren Böden im Süden der Insel die Anreise und bringen sie in Schutzgebiete wie den Wald von Menabe, wo sie gegen eine mickrige Entlohnung roden und Mais anbauen.»

Der 210'000 Hektar grosse Wald im Schutzgebiet von Menabe hat nach Angaben der Umweltstiftung WWF allein im Jahr 2017 sieben Prozent seiner Fläche verloren. Auf dem fruchtbaren Boden entstehen zunehmend Maisfelder. In den vergangenen 60 Jahren hat der Inselstaat nach einer Studie des Agrarforschungs-Instituts Cirad 44 Prozent seiner Waldflächen verloren - andere Schätzungen gehen von noch höheren Werten aus.

«Bei dem Rhythmus und ohne strenge Gegenmassnahmen wird der gesamte Wald des Landes in den nächsten 30 Jahren verschwunden sein», schätzt der Vorsitzendes des Umweltgruppen-Verbundes Voahary Gasy, Ndranto Razakamanarina. Madagaskar liegt vor der Südostküste Afrikas im Indischen Ozean und ist mit einer Fläche von knapp 600'000 Quadratkilometern fast 15 Mal so gross wie die Schweiz.

(SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?