Das Coronavirus bremst die Klimabewegung aus. Die fehlende Aufmerksamkeit und die Unmöglichkeit grosser Demos seien eine ungewohnte Herausforderung, sagt der Zürcher Klimaaktivist Andri Gigerl: «Wir müssen versuchen, uns sichtbar zu machen, ohne vor Ort zu sein. Das ist gar nicht so einfach.»
Trotzdem: Dass die Corona-Krise das Ende für die Klimajugend bedeutet, glaubt der Schweizer Soziologe Ueli Mäder nicht. Er kennt sich mit sozialen Bewegungen gut aus und sagt: «Die Klimajugend wird bald wieder clever und gehaltvoll auf das aufmerksam machen, was sich neben Corona auch noch tut.» Klimaaktivist Gigerl versichert, man wolle in der Tat bald wieder den Druck auf die Politik erhöhen.
Das sei gerade jetzt wichtig: «Die wirtschaftliche Krise und die Klimakrise müssen zusammen gelöst werden.» In Zürich zeigte die Klimajugend am Freitag, wie eine neue Form von Aktivismus aussehen kann: mit einer Schuhdemo auf dem Sechseläutenplatz. Die Schuhe symbolisieren die abwesenden Klimastreikenden.