Die Schule Mangueira setzte sich am Mittwoch (Ortszeit) in einem harten Wettbewerb gegen 13 Mitbewerber knapp durch, wie die Jury im weltberühmten Sambódromo, der Paradenstrasse in der Innenstadt, bekanntgab.
Dort waren von Freitag bis Montag fast 30 Schulen aufgetreten, aber nur die 14 besten aus dem Vorjahr konkurrierten nun um den Titel für das Jahr 2019. Die jetzt gekürten sechs Besten dürfen am Samstag noch einmal ihre Paraden zeigen, danach ist der Karneval für dieses Jahr endgültig zu Ende.
Die Schulen hatten unter anderem auch die Kreuzigung Jesu Christi, die indigenen Wurzeln Brasiliens, den Konsumrausch und die Geldgier in ihren Paraden thematisiert.
Die Politikerin Franco, Stadträtin in Rio, war vor knapp einem Jahr unter mysteriösen Umständen getötet worden - Mangueira gedachte ihrer während der Parade mit einem grossen Foto. Die Jury bewertete die Harmonie der Auftritte, die Kostüme und Wagen, den Inhalt und die Komposition der Sambalieder.
In anderen Städten Brasiliens gab es im Zuge der Strassenumzüge Proteste unter anderem gegen den neuen Staatspräsidenten Jair Bolsonaro und gegen Umweltkatastrophen wie den Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brumadinho, durch den im Januar mindestens 186 Menschen starben.
Auch in diesem Jahr hatten die Schulen in Rio erneut mit Geldproblemen zu kämpfen, um die kostspieligen Umzüge auf die Beine stellen zu können: Die Stadtregierung kürzte ihnen weiter den Etat.
Bürgermeister Marcelo Crivella will das gesamte System bereits von 2020 an auf rein private Unterstützung umstellen, wie er der Zeitung «O Globo» sagte. Der seit 2017 regierende Crivella ist strenggläubiger Evangelikaler, der dem Karneval nicht viel abgewinnen kann.