Eine Zeit lang hatte China, das mutmassliche Ursprungsland der Coronavirus-Pandemie, die Infektionslage unter Kontrolle. Aber dann erwiesen sich Reisende, die nach China zurückkehrten, als Problem. Hunderte schleppten das Virus zurück ins Land ein. Nur ein striktes Quarantäne-Regime und neue Reisebeschränkungen halfen, die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen.
In derselben Situation, die auch Thailand beobachtete, das den internationalen Flugverkehr erst im September wieder aufnehmen will, befindet sich jetzt offenbar auch die Schweiz. Demnach haben mehrere Reisende das Coronavirus aus dem Ausland in die Schweiz zurückgebracht. Das sagte der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte, dem «Tages-Anzeiger». Es handle sich dabei nicht nur um Einzelfälle. Betroffen sind neben Zug auch mehrere andere Kantone.
Kantonsärzte mahnen zur Vorsicht bei Auslandreisen
Diese neuen, importierten Corona-Fälle folgen auf die Öffnung der Grenzen am 15. Juni. Mit Auslandreisen, konkret in den Corona-Hotspot Mailand, hatte die Corona-Welle in der Schweiz auch begonnen. Contact-Tracer der Kantone spüren diese neuen Ansteckungen auf. Befragungen ergeben dann, wo sich die Infizierten exponiert haben und wem sie das Virus möglicherweise weitergegeben haben könnten. Jetzt mahnen Kantonsärzte zur Vorsicht bei Auslandreisen, so Hauri.
Die betroffenen Reisenden seien zuvor in «europäischen Ländern mit hoher Virusaktivität» unterwegs gewesen. Einzelne Staaten nennt Hauri nicht. Vor zehn Tagen wurden die Grenzen für Reisen im Schengen-Raum wieder geöffnet. Dazu gehören unter anderem die Länder Italien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Spanien oder auch Schweden, in denen Covid-19 stärker verbreitet ist als in der Schweiz. (kes)