Junge Schweizer Schauspielerinnen ziehen im Film-Business den Kürzeren
Frauen spielen keine Rolle

Publiziert: 13.12.2007 um 14:49 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:26 Uhr
Von Martina Abächerli
ZÜRICH. Althaus, Leal und Taubmann sind pausenlos auf der Leinwand zu sehen. Doch der weibliche Schauspiel-Nachwuchs hat ein grosses Problem: Sie bekommen fast keine Hauptrollen. Warum ist das so?

Die Schweizer Schauspieler Nils Althaus, Anatole Taubmann, Carlos Leal und Martin Rapold sind auf vielen nationalen und internationalen Kinoleinwänden zu sehen. Die Zukunft sieht auch für Talent Joel Basman gut aus: Er wurde anfangs Woche von der Vereinigung Swiss Films zum Schweizer Shootingstar 2008 gewählt. Damit ist er bereits der dritte männliche Schauspieler in Folge, der diese Ehre erhalten hat.

Sind unsere weiblichen Schauspieler zu schlecht für eine Shooting-Star-Auszeichnung? «Nein, nur erhalten sie leider zurzeit fast nie eine Chance, ihr Talent zu zeigen. Die Hauptfiguren sind meist Männer. Die wenigen Hauptrollen für Frauen werden für ältere geschrieben», sagt Corinna Glaus, Casting Director. Von Diskriminierung will sie aber nicht sprechen: «Diskriminierung ist ein zu grosses Wort. Wenn die Schauspieler von den Produktionen ausgewählt werden, dann besetzt man zur Zeit tendenziell lieber die Rollen mit bekannten statt unbekannten Namen.»

Dass die Durststrecke für die weiblichen Nachwuchstalente schon bald einmal zu Ende gehen könnte, dafür sorgt Regisseur Mike Eschmann: «Ich bereite zurzeit meinen Film ‹Dracula Junior› vor, in dem es eine Hauptrolle für eine junge Schauspielerin gibt.»

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