Jetzt droht Griechen-Finanzminister Varoufakis
«Macht euch auf das Schlimmste gefasst»

Die Griechen wollen die Schulden nicht zurückbezahlen, und jetzt droht Finanzminister Yanis Varoufakis auch noch. Der Druck auf die Regierung in Athen sei gefährlich, sagt er im Interview mit dem Satire-Magazin «Charlie Hebdo».
Publiziert: 26.02.2015 um 04:12 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:03 Uhr
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Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis gibt sich zornig.
Foto: Keystone

Die Drohung geht an die Adresse des deutschen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (72, CDU) und dessen Kollegen. «Wenn ihr denkt, ihr tut gut daran, progressive Regierungen wie uns zur Strecke zu bringen, dann macht euch auf das Schlimmste gefasst», sagt der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis (53) im Interview mit «Charlie Hebdo».

Schäuble hatte sich bis zum Schluss als harter Gegner der griechischen Regierung gezeigt. Die Finanzminister der Eurogruppe haben die Reformvorschläge abgesegnet und damit auch die Verlängerung des Hilfsprogramms genehmigt, aber: «Erst wenn sie es voll erfüllt haben, wird bezahlt.» Damit deutet Schäuble an, Griechenland müsse die Zusagen des laufenden Hilfsprogramms einhalten. «Es wird kein Euro vorher bezahlt», so der deutsche Bundesfinanzminister gegenüber «SWR».

Ein Vergleich mit dem Mittelalter

Im Interview mit dem französischen Satire-Magazin prangert Varoufakis jetzt an, dass harte Reform- und Sparpläne Regierungen die Luft abschnüre. Es würden «nur die Fanatiker, die Rassisten, die Nationalisten und all diejenigen, die von Angst und Hass leben», profitieren.

Er verglich die von den Gläubigern abverlangten Haushaltskürzungen auch mit der Medizin des Mittelalters. «Damals wurden Aderlasse verschrieben, die die Kranken oft noch kranker machten, worauf sie erneut zur Ader gelassen wurden.»

Gestern forderte die Regierung in Athen erneut einen Schuldenschnitt: «Ich spreche über Umschuldungen, die unsere Schuldenlast deutlich senken», sagte Varoufakis vor Journalisten. (gru)

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