"Der Krieg im Jemen hat zur weltweit schlimmsten humanitären Krise geführt", sagte die Vizepräsidentin des Bundesrats. Diese Krise sei von Menschen verursacht worden. Nur eine politische Lösung des vierjährigen Konflikts könne sie beheben, betonte Sommaruga. Die Schweiz präsidiert die Geberkonferenz für den Jemen zum dritten Mal zusammen mit der Uno und mit Schweden.
Eine zusätzliche Million Franken sagte die Schweiz für den Friedensprozess zu. Für den Zeitraum von vier Jahren stellt sie insgesamt 54 Millionen Franken bereit.
Die Uno benötigt für die Nothilfe im Jemen in diesem Jahr 4,2 Milliarden Dollar. Damit sollen 24 Millionen Menschen - 80 Prozent der Bevölkerung – unterstützt werden. «Zehntausende Menschen wurden seit Beginn des Krieges getötet oder verletzt, darunter viele Zivilisten", beklagte Uno-Generalsekretär Antonio Guterres.
20 Millionen Menschen litten Hunger. Guterres forderte einen ungehinderten Zugang für die humanitäre Hilfe. Seit März 2015 kämpft eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition mit Luftangriffen gegen einen Aufstand der schiitischen Huthi-Rebellen. Zivilisten werden dabei immer wieder Opfer. Saudi-Arabien wirft dem Iran vor, die Huthis zu unterstützen.
Die Schweiz fordere die Konfliktparteien auf, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren, sagte Sommaruga weiter. Zivilisten, Spitäler und Schulen müssten geschützt werden.
Die Bundesrätin begrüsste das Waffenstillstandsabkommen, das die jemenitische Regierung und die Huthis im Dezember in Stockholm für die Hafenstadt Hodeida schlossen, über die grosse Teile der humanitären Hilfe in das Land gelangt. Der am 17. Februar vereinbarte Truppenabzug sei nun eine weitere wichtige Etappe.