8 Jahre nach Katastrophe in Japan
Bergung von Brennstäben aus Abklingbecken in Fukushima begonnen

Gut acht Jahre nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima hat der Betreiber erstmals mit der Bergung von Brennstäben aus einem der zerstörten Unglücksreaktoren begonnen.
Publiziert: 15.04.2019 um 09:24 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2019 um 14:46 Uhr
Foto: JIJI PRESS

Wie der Konzern Tepco am Montag bekanntgab, sollen zunächst sieben unbenutzte Brennstäbe aus dem Abklingbecken des Reaktors 3 herausgeholt werden. Dort lagern insgesamt 566 abgebrannte sowie unbenutzte Brennstäbe.

Gebiet immer noch unbewohnbar

Die Reaktoren 1 bis 3 waren am 11. März 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zerstört worden, es kam zu Kernschmelzen. Wegen der radioaktiven Strahlung mussten damals rund 160 000 Anwohner fliehen. Noch immer können rund 30 000 nicht zurück. Es war die schlimmste Atomkatastrophe seit Tschernobyl 1986 gewesen.

Brennstäbe sollen umgelagert werden

Ursprünglich sollte mit der Bergung der Brennstäbe bereits vor gut vier Jahren begonnen werden. Doch hatte es immer wieder Probleme mit den Bergungsgeräten und der weiter extrem hohen Strahlung gegeben.

Insgesamt lagern in den Abklingbecken der drei Unglücksreaktoren 1573 abgebrannte sowie unbenutzte Brennstäbe. Vor allem die enorme Menge an angebrannten und weiterhin strahlenden Brennstäben stellt eine grosse Herausforderung für die Arbeiter dar. Die geborgenen Brennstäbe sollen in ein anderes, sichereres Becken auf dem Gelände der Atomruine umgelagert werden. Der Betreiber Tepco rechnet damit, dass die Bergung noch bis Ende März 2021 dauern wird. (SDA)

Mehr Krebskranke wegen Fukushima

Durch den Reaktorunfall von Fukushima könnten im Extremfall weltweit bis zu 1300 Menschen mehr an Krebs sterben. Bis zu 2500 weitere könnten neu an Krebs erkranken – die meisten von ihnen in Japan. Dies haben US-amerikanische Forscher mit einem Computermodell errechnet.  Die Ergebnisse sind im Fachmagazin «Energy and Environmental Science».

Die Zahlen liefern erstmals eine Einschätzung dazu, welche globalen gesundheitlichen Folgen der nukleare Unfall vom 11. März 2011 nach sich ziehen wird.

«Es gibt einige Gruppen, die gesagt haben, es würde keine globalen Effekte geben», erklärt Studienleiter Mark Jacobson von der kalifornischen Stanford University. Auch das UN-Komitee habe vorausgesagt, es werde keine ernsthaften Gesundheitsfolgen durch die freigesetzte Strahlung geben.

Die jetzt ermittelte Rate von zukünftigen Toten und Krebskranken sei zwar ausserhalb Japans tatsächlich sehr niedrig, aber nicht null.

Anbauverbot verhinderte Kontaminierung

Den Hauptgrund für die vergleichsweise geringen globalen Folgen sehen die Forscher darin, dass der grösste Anteil des radioaktiven Materials ins Meer gespült wurde. Nur 19 Prozent der freigesetzten radioaktiven Elemente seien über dem Land niedergegangen, berichten sie.

In Japan habe auch die schnelle Evakuierung und das Anbauverbot für Getreide, Obst und Gemüse in belasteten Gebieten dazu beigetragen, dass nicht noch mehr Menschen radioaktiv kontaminiert wurden. (SDA)

Durch den Reaktorunfall von Fukushima könnten im Extremfall weltweit bis zu 1300 Menschen mehr an Krebs sterben. Bis zu 2500 weitere könnten neu an Krebs erkranken – die meisten von ihnen in Japan. Dies haben US-amerikanische Forscher mit einem Computermodell errechnet.  Die Ergebnisse sind im Fachmagazin «Energy and Environmental Science».

Die Zahlen liefern erstmals eine Einschätzung dazu, welche globalen gesundheitlichen Folgen der nukleare Unfall vom 11. März 2011 nach sich ziehen wird.

«Es gibt einige Gruppen, die gesagt haben, es würde keine globalen Effekte geben», erklärt Studienleiter Mark Jacobson von der kalifornischen Stanford University. Auch das UN-Komitee habe vorausgesagt, es werde keine ernsthaften Gesundheitsfolgen durch die freigesetzte Strahlung geben.

Die jetzt ermittelte Rate von zukünftigen Toten und Krebskranken sei zwar ausserhalb Japans tatsächlich sehr niedrig, aber nicht null.

Anbauverbot verhinderte Kontaminierung

Den Hauptgrund für die vergleichsweise geringen globalen Folgen sehen die Forscher darin, dass der grösste Anteil des radioaktiven Materials ins Meer gespült wurde. Nur 19 Prozent der freigesetzten radioaktiven Elemente seien über dem Land niedergegangen, berichten sie.

In Japan habe auch die schnelle Evakuierung und das Anbauverbot für Getreide, Obst und Gemüse in belasteten Gebieten dazu beigetragen, dass nicht noch mehr Menschen radioaktiv kontaminiert wurden. (SDA)

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