Mit grossem Jubel, Konfettiregen und ausgelassenem Gesang haben rund eine Million Menschen das neue Jahr auf dem New Yorker Times Square begrüsst. Um Mitternacht wurde traditionsgemäss ein leuchtender Kristallball an einem Fahnenmast herabgesenkt, der sogenannte «ball drop".
Danach stimmten die Feiernden die Lieder «Auld Lang Syne» und «New York, New York» an. Auf mehreren Bühnen waren zuvor unter anderem der Rapper LL Cool J, die Sängerin Alanis Morissette und die Bands Village People und BTS aufgetreten.
In London feierten mehr als 100'000 Menschen zu den Glockenschlägen von Big Ben und einem gigantischen Feuerwerk am Riesenrad London Eye den Start ins neue Jahr. Der berühmte Uhrturm des Parlaments ist derzeit wegen Restaurierungsarbeiten fast komplett eingerüstet.
Der Name Big Ben bezieht sich eigentlich nur auf die grosse Glocke - wird aber meist für das ganze Bauwerk verwendet - sie schlägt derzeit nur ausnahmsweise. Thema des diesjährigen Feuerwerks war die Fussballeuropameisterschaft 2020.
Die grösste Silvesterparty Deutschlands fand traditionell wieder in Berlin am Brandenburger Tor statt: Zu der Partymeile kamen Hunderttausende und bejubelten das enorme Feuerwerk, das den Nachthimmel über der Hauptstadt erleuchtete.
Die Party sei überwiegend friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher rund anderthalb Stunden nach Mitternacht der Nachrichtenagentur AFP. Auf dem Festgelände waren keine Feuerwerkskörper erlaubt, auch Alkohol durfte nicht mitgebracht werden.
In vielen Ländern der Welt hatte das neue Jahr schon deutlich früher begonnen: Als weltweit Erste - bereits am Dienstag um 11 Uhr mitteleuropäischer Zeit - feierten die Menschen in Samoas Hauptstadt Apia den Jahreswechsel. Der Südseestaat liegt wie auch Kiribati gerade westlich der internationalen Datumsgrenze.
Eine Stunde später gingen um 12 Uhr mitteleuropäischer Zeit in Neuseeland die Feuerwerkskörper in die Höhe. Umstritten war dagegen das Feuerwerk im australischen Sydney.
Trotz verheerender Buschbrände im Land schossen um 14 Uhr mitteleuropäischer Zeit Feuerwerkskörper von der Harbour Bridge und liessen den Hafen samt dem bekannten Opernhaus 12 Minuten lang in einem bunten Lichtspektakel erstrahlen.
Zur grossen Feier mit rund einer Million Besuchern wehten die Fahnen in Gedenken an die Brandopfer auf Halbmast. Angesichts der seit Wochen wütenden Buschbrände in der Region hatte eine Petition zur Absage der Pyro-Show Hunderttausende Unterzeichner gefunden. Doch die Feuerwehr erteilte eine Sondergenehmigung für das Feuerwerk.
In den folgenden Stunden begrüssten nach und nach die Länder in Asien das neue Jahr: In Japan erklangen um 16 Uhr MEZ die Glocken der buddhistischen Tempel 108 Mal. Dies entspricht nach dem buddhistischen Glauben der Zahl der irdischen Wünsche, die ein Mensch überwinden muss, um das Nirwana zu erreichen.
Um 17 Uhr folgte der Jahreswechsel auf den Philippinen und in Malaysia, wo ebenfalls Feuerwerke die Himmel erleuchteten. In der von Unruhen überschatteten chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong allerdings wurde kurz vor dem Jahreswechsel (17:00 Schweizer Zeit) die Absage des geplanten Grossfeuerwerks bestätigt. Die Touristenbehörde nannte Sicherheitsgründe wegen erwarteter Protestaktionen.
In Moskau lagen sich (um 22 Uhr Schweizer Zeit) Zehntausende Menschen bei einem grossen Fest am Roten Platz in den Armen. In Madrid wiederum begrüssten Zehntausende das neue Jahr unter der Turmuhr an der Puerta del Sol im Zentrum der Stadt.
Bei jedem Glockenschlag assen sie - wie es die Tradition verlangt - eine Weintraube. Wer es schafft, alle Trauben während der zwölf Schläge zu verzehren, kann sich auf ein glückliches Jahr freuen. Die zwölf «uvas de la suerte» (Weintrauben des Glücks) gibt es abgezählt in Plastiktütchen oder kleinen Konservendosen zu kaufen.
In anderen Ländern müssen sich die Menschen noch etwas mehr gedulden: Erst um 11.00 Uhr Schweizer Zeit am Mittwoch ist Honolulu in Hawaii an der Reihe.
Eine Ausnahme bei all diesen Feierlichkeiten gab es in dem spanischen Dorf Villar de Corneja. Dort läuteten die Bewohner bereits Dienstagmittag das neue Jahr ein. In der Mini-Gemeinde sind nur rund 30 Menschen registriert, von denen die meisten über 80 Jahre alt sind. Die betagten Bürger wollten nicht bis Mitternacht wach bleiben und feierten den Jahreswechsel deshalb zwölf Stunden früher.
(SDA)