Ein bisher unbekannter Erpresser fordert zehn Millionen Euro von Supermärkten in Friedrichshafen am Bodensee. Er habe erklärt, in Geschäften bereits Gift in Babynahrung gemischt zu haben.
Dank zahlreichen Hinweise aus der Bevölkerung konnte die Polizei Konstanz einen tatverdächtigen Mann festnehmen. Nun werde dieser durch die Sonderkommission überprüft, heisst es in einer Mitteilung der Polizei. Allerdings stehe keinesfalls fest, dass es sich dabei um den gesuchten Verdächtigen handle.
Vergiftete Babynahrung
Eine internationale Fahndung nach dem oder den Erpressern, vor allem auch in Österreich und der Schweiz, läuft. Mitte September waren fünf vergiftete Gläschen mit Babynahrung in Friedrichshafen am Bodensee entdeckt worden.
Die Polizei fürchtet weitere Taten. «Wir können nicht ausschliessen, dass der Erpresser über das Wochenende erneut vergiftete Lebensmittel ausbringt», sagte Mediensprecher Jens Purath am Freitagmorgen im ZDF-«Morgenmagazin». Dies sei der Grund gewesen, dass die Polizei das Thema publik gemacht habe. Die Ermittler arbeiteten «nach wie vor auf Hochtouren», versicherte Purath.
Die Polizei geht aktuell davon aus, alle bisher vergifteten Gläser entdeckt zu haben. Das Gift Ethylenglycol sei in die Babynahrung eingerührt worden, hiess es von der Polizei. Beim Verzehr drohten «sehr ernsthafte Gesundheitsgefahren bis hin zum Tod». Die Drohung des unbekannten Erpressers umfasse aber nicht nur Babynahrung. Er habe gedroht, 20 verschiedene Lebensmittel zu vergiften. (jmh/SDA)