Austritte aus dem Atomabkommen
USA verlegen wegen Iran-Konflikts Kriegsschiff in Nahen Osten

Die USA verstärken wegen des Konflikts mit dem Iran ihre Militärpräsenz im Nahen Osten. Wegen der erhöhten Gefahr eines iranischen Angriffs werde ein Kriegsschiff und ein Flugabwehrraketensystem in die Region verlegt, teilte das US-Verteidigungsministerium mit.
Publiziert: 10.05.2019 um 23:44 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2019 um 08:49 Uhr
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Verkündete den teilweisen Ausstieg aus dem Atomvertrag: der iranische Präsident Hassan Ruhani.
Foto: AFP

Der kommissarische Verteidigungsminister Patrick Shanahan habe der Verlegung der «USS Arlington» und eines Patriot-Systems in die Region zugestimmt, teilte das Pentagon mit.

Das Ministerium hatte bereits den Flugzeugträger «USS Abraham Lincoln» und eine Bomberstaffel in den Nahen Osten verlegt und dies damit begründet, dass es Hinweise darauf habe, dass der Iran Angriffe auf US-Truppen unternehmen könne. Zu Details über die iranischen Drohungen hielt sich die US-Regierung aber bedeckt.

Trump schliesst Militäreinsatz nicht aus

Wie auch im Fall des Flugzeugträgers war die Verlegung der «USS Arlington» in die Region bereits länger geplant, wurde aber nun beschleunigt. Das Pentagon wollte am Freitag keine Angaben zum Zeitplan und dem genauen Ort der Verlegung machen und begründete dies mit Sicherheitsmassnahmen. In einer Stellungnahme hiess es, man beobachte die Aktivitäten der iranischen Regierung sehr genau.

Trump hatte am Donnerstag gesagt, dass ihn die Führung der Islamischen Republik zur Verabredung eines Treffens anrufen solle. Einen Militäreinsatz könne er jedoch angesichts der Spannungen nicht ausschliessen. Auf einem US-Stützpunkt in Katar trafen inzwischen Langstreckenbomber des Typs B-52 ein, deren Verlegung das US-Militär vor einigen Tagen angekündigt hatte.

Handelsschiffe könnten zu Ziele werden

Die US-Seefahrtsbehörde warnte Frachter und Öltanker vor Attacken des Iran beim Passieren der Seewege im Nahen Osten. Ziele könnten Schiffe der Handelsmarine oder US-Kriegsschiffe im Roten Meer, im Persischen Golf oder in der Meerenge von Bab al-Mandab sein.

Der Iran hatte am Freitag ein Gesprächangebot von US-Präsident Donald Trump abgelehnt. Es werde keine Unterredungen mit den Amerikanern geben, sagte ein Vertreter der einflussreichen Revolutionsgarden der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge. «Unsere Nation (...) betrachtet Amerika als unzuverlässig», führte der für politische Angelegenheiten der Elitetruppe zuständige Vize-Chef, Jadollah Dschawani, demnach aus. Die USA sollten es nicht wagen, militärisch gegen den Iran vorzugehen, warnte er.

Der Dauerstreit über das Atomprogramm des Iran hatte sich zuletzt wieder verschärft. Genau ein Jahr nach der einseitigen Aufkündigung des internationalen Atomabkommens durch Trump setzte die Teheraner Führung am Mittwoch einige Verpflichtungen der Vereinbarung aus. Trump ordnete neue Sanktionen gegen den Iran an.

Die Revolutionsgarden spielen in dem Konflikt mit den USA eine zentrale Rolle: Nachdem Trump die Elite-Truppe des regulären iranischen Militärs als Terrororganisation eingestuft hatte, betrachtet der Iran nun alle US-Truppen im Nahen Osten offiziell als Terroristen. In den USA werden Angriffe auf die in der Region stationierten Soldaten befürchtet.

(SDA)

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