Er habe den scheidenden irakischen Ministerpräsidenten Adel Abdel Mahdi am Montag in einem Telefonat aufgefordert, «proaktive Massnahmen» zu treffen, um weitere Angriffe zu verhindern, sagte Esper vor Journalisten.
Abdel Mahdi hatte nach dem Telefonat in einer Erklärung alle Beteiligten aufgerufen, alles zu unternehmen, «um eine Eskalation zu verhindern, die alle Parteien bedrohen würde". Der geschäftsführende Regierungschef warnte, dass «unilaterale Entscheidungen» zu negativen Reaktionen führen könnten, die Iraks Sicherheit bedrohen würden. «Wenn die irakische Regierung oder der Staat geschwächt werden, werden dies die Eskalation und das Chaos verschärfen», warnte er.
Seit dem 28. Oktober wurden zehn Raketenangriffe auf Anlagen verübt, auf denen US-Soldaten oder US-Diplomaten stationiert sind. Niemand bekannte sich zu den Attacken, doch machen die USA proiranische Milizen dafür verantwortlich.
Esper sagte nun, sein Verdacht sei, «dass der Iran hinter diesen Angriffen steckt, wie er hinter einem Grossteil des bösartigen Verhaltens in der Region steckt". Er gab aber zu, dass die Verantwortung des Iran schwer zu beweisen sei.
Der Irak wird seit Anfang Oktober von einer beispiellosen Protestwelle erschüttert. Bei Zusammenstössen mit den Sicherheitskräften wurde in den vergangenen Monaten 460 Menschen getötet und mehr als 20.000 verletzt.
Unter dem Druck der Demonstranten trat Abdel Mahdi Anfang Dezember zurück, führt aber geschäftsführend weiter die Regierung. Der Iran übt grossen Einfluss im Irak aus und versucht, auch die Bildung einer neuen Regierung zu beeinflussen.
(SDA)