Schweres Seebeben erschüttert in der Nacht auf Freitag den Westen Griechenlands: Das Zentrum des Bebens lag nach ersten Informationen verschiedener Erdbebenwarten in der Region um die Insel Zakynthos. Erste Messungen zeigten ein Beben der Stärke 6,6 bis 6,9. Das USGS bezifferte die Stärke des Erdstosses auf 6,8 auf der Richterskala. Zunächst hatte die USGS die Stärke des Erdbebens mit 7,0 angegeben. Das Epizentrum habe sich etwa 124 Kilometer südwestlich von Patras im Ionischen Meer befunden.
Augenzeugen berichteten aus Zakynthos, der Strom sei in weiten Teilen der Insel ausgefallen. «Wir sind mit unseren Kindern jetzt in den Autos. Die Menschen haben Angst. Ich sehe Schäden an den Wänden der Häuser hier», sagte ein Mann aus Zakynthos dem griechischen Nachrichtensender «90,1».
Menschen suchten Zuflucht in Parks
«Es war ein sehr starkes Beben», sagte der Bürgermeister von Zakynthos, Pavlos Kolokotsas, im griechischen Rundfunk. «Schwere Schäden haben wir aber nicht. Auch Informationen über Verletzte liegen mir nicht vor.»
Verängstigte Menschen stürzten zu Tausenden auf die Strassen und suchten Zuflucht in Parks. Viele wollten die Nacht in ihren Autos verbringen. Die Schulen würden gemäss offiziellen Angaben am Freitag geschlossen bleiben und sollen von Statikern kontrolliert werden.
Erdebeben war in ganz Griechenland zu spüren
Zu spüren war das Beben im gesamten Land. Viele Menschen wurden zudem aus dem Schlaf gerissen. Die Region des Ionischen Meeres ist besonders erdbebengefährdet. Dort verläuft ein tiefer Graben, wo die europäische und die afrikanische Kontinentalplatte aufeinandertreffen. Im Jahr 1953 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,2 die Region und kostete fast 500 Menschen das Leben. Fast alle Ortschaften der Inseln Kefalonia und Zakynthos wurden damals dem Erdboden gleichgemacht.
Leichte Auswirkungen des Seebebens waren auch an der Küste Süditaliens zu spüren. Eine Tsunamiwarnung der zweithöchsten Stufe «Orange» wurde vorübergehend für die Küsten in Kalabrien, Basilikata, Apulien und Teile Siziliens ausgerufen, wie die Erdbebenwarte INGV in der Nacht zu Freitag mitteilte. (SDA/nim)