Ein Gericht hatte den christlichen Politiker 2017 aufgrund von Bemerkungen über den Koran wegen Blasphemie zu zwei Jahren Haft verurteilt. Der Fall gilt vielen als Beleg für die zunehmende Islamisierung von Indonesiens Politik und Gesellschaft.
Mit mehr als 200 Millionen Gläubigen ist das Inselreich der bevölkerungsreichste muslimische Staat der Welt. Seit einigen Jahren gewinnen konservative Kräfte an Einfluss. Zum christlichen Glauben bekennen sich etwa 20 Millionen Indonesier. Purnama (Spitzname: Ahok) hat zudem chinesische Wurzeln, gehört in Indonesien also einer weiteren Minderheit an. Mit Unterstützung von Präsident Joko Widodo hatte er sich um eine zweite Amtszeit beworben - anfangs mit guten Aussichten.
Bei einem Auftritt im Wahlkampf sagte er dann jedoch, die Wähler sollten sich nicht von jenen leiten lassen, die den Koran zitierten, um seine Wahl zu verhindern. Daraufhin gingen aus Protest bis zu eine halbe Million Menschen gegen ihn auf die Strasse. Vermutet wird, dass ihn die Bemerkungen über den Koran den Wahlsieg kosteten. Kurz darauf wurde er trotz internationaler Kritik verurteilt.
Offen ist, ob der Ex-Gouverneur nun in die Politik zurückkehren wird. Seine Freilassung wurde von Anhängern gefeiert. Er selbst liess seine Zukunft offen - kündigte aber schon an, dass er auf seinen chinesischen Spitznamen Ahok verzichten will. Künftig will er mit seinen Initialen genannt werden: BTP.