Bei dem Luftangriff in der Nacht sei «eine sehr grosse Anzahl» Angehöriger der islamistischen Terrorgruppe Jaish-e-Mohammed (JEM) getötet worden, darunter Terroristen, Ausbilder, hochrangige Befehlshaber» und potenzielle Selbstmordattentäter, teilte das Aussenministerium in der Hauptstadt Neu Delhi mit.
Indische Verletzung des Luftraums
Die seit Jahren in Indien aktive Gruppe hatte den Anschlag am 14. Februar im indischen Teil Kaschmirs für sich reklamiert, Dabei waren m 40 Angehörige einer indischen paramilitärischen Polizeitruppe getötet worden waren.
Der pakistanische Aussenminister, Shah Mehsood Qureshi, sprach nach einer Sondersitzung im Aussenministerium von einer Verletzung der De-facto-Grenze durch Indien. «Ich würde es eine schwerwiegende Aggression nennen», sagte er. «Pakistan behält sich das Recht auf Selbstverteidigung und eine angemessene Reaktion vor.»
Pakistans Ministerpräsident Imran Khan habe eine Dringlichkeitssitzung einberufen, sagte Qureshi weiter. Der pakistanische Armeesprecher Asif Ghafoor hatte zuvor auf Twitter mitgeteilt, die indische Luftwaffe habe Pakistans Luftraum verletzt.
Seltene Luftangriffe
Pakistanische Kampfflieger hätten «rechtzeitig und effektiv» darauf reagiert. Das habe dazu geführt, dass die indischen Flieger hastig ihre «Nutzlast» abgeworfen hätten. Es habe keine Verluste oder Schäden gegeben.
Seit Jahren hatte es keine Luftangriffe zwischen den verfeindeten Atommächten gegeben. Auf einen Angriff auf einen Militärstützpunkt im indischen Teil Kaschmirs mit 19 toten Soldaten hatte Indien im September 2016 nach eigenen Angaben mit einem «chirurgischen Schlag» von Bodentruppen auf pakistanischer Seite der Kontrolllinie geantwortet.
Indien handelte präventiv gegen Terroranschläge
Das indische Aussenministerium sprach von einer «nicht-militärischen Präventivaktion» und bestätigte nicht, dass die Luftwaffe diese ausgeführt hatte. Der Angriff auf das Lager der JEM-Islamisten sei wegen «drohender» Selbstmordanschläge in Indien erfolgt, sagte ein hochrangiger Vertreter des Aussenministeriums. Ein Präventivangriff sei «absolut notwendig» gewesen.
Denn es habe glaubwürdige Informationen gegeben, dass die Gruppe weitere Anschläge in Indien plante, hiess es aus Neu Delhi. Daraufhin sei das grösste Ausbildungslager der Gruppe im Ort Balakot angegriffen worden. Balakot liegt in der Nähe der sogenannten Kontrolllinie, die die jeweils von Indien und Pakistan beherrschten Teile Kaschmirs voneinander trennt.
Indien habe Pakistan wiederholt aufgefordert, etwas gegen die Terrorgruppe zu unternehmen, damit Dschihadisten nicht mehr in Pakistan ausgebildet und bewaffnet würden, hiess es weiter. Das Nachbarland habe aber keine konkreten Schritte ergriffen.
Pakistan kündigt Vergeltung an
Indien hatte Pakistan für den Anschlag vor knapp zwei Wochen verantwortlich gemacht und eine «gebührende Antwort» angekündigt. Die Regierung in Islamabad hatte den Vorwurf zurückgewiesen. Khan hatte Vergeltung für den Fall eines indischen Angriffs angedroht.
Das ebenfalls muslimische Hochtal im Nordwesten Indiens wird zwischen den beiden Ländern aufgeteilt.
1948, 1965 und 1971 führen Indien und Pakistan Krieg um das fruchtbare, landwirtschaftlich stark genutzte Himalajatal. Im indischen Teil Kaschmirs kämpfen Moslemgruppen wie Jaish-e-Mohammed und Lashkar-e-Toiba für den Anschluss an Pakistan. Indien wirft seinem Nachbarn vor, die Rebellen zu unterstützen.
Ein dritter Teil Kaschmirs gehört zu China.
Das ebenfalls muslimische Hochtal im Nordwesten Indiens wird zwischen den beiden Ländern aufgeteilt.
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