Deutsches Unwort des Jahres 2017 gekürt
«Alternative Fakten» siegt gegen «Babycaust»

«Alternative Fakten» wurde in Deutschland zum Unwort des Jahres 2017 gekürt. Die Bezeichnung sei «der verschleiernde und irreführende Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen», sagte die Jury in Darmstadt.
Publiziert: 16.01.2018 um 10:35 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:15 Uhr
«Alternative Fakten» gewann vor «Fake News» und «Babycaust».

Die Jury kürt seit 1991 das Unwort des Jahres. Sie besteht aus Sprachwissenschaftlern, einem Journalisten und in diesem Jahr auch noch einer Streetart-Künstlerin. Zur Wahl standen unter anderem die Begriffe «Fake News» und «Babycaust». Der Ausdruck geht auf die Beraterin von US-Präsident Donald Trump, Kellyanne Conway, zurück. Sie sagte, zur Amtseinführung des US-Präsidenten Anfang 2017 seien so viele Feiernde auf der Strasse gewesen wie nie zuvor bei entsprechender Gelegenheit.

Zum «Unwort des Jahres» wird ein Begriff gekürt, der gegen das «Prinzip der Menschenwürde» oder gegen «Prinzipien der Demokratie» verstösst, weil er einzelne gesellschaftliche Gruppen diskriminiere oder «euphemistisch, verschleiernd oder gar irreführend» sei. 2016 war die Wahl auf «Volksverräter» gefallen, 2015 auf «Gutmensch».

Das Ziel der Aktion ist es, auf unangemessene Formen des öffentlichen Sprachgebrauchs aufmerksam zu machen und dadurch Sprachreflexion und Sprachsensibilität in der Bevölkerung fördern. (SDA/man)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?