Kongress zum Impfen
EU-Kommissionspräsident Juncker übt scharfe Kritik an Impfgegnern

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat scharfe Kritik an Impfgegnern geübt. «Während in einigen Teilen der Welt Menschen wegen Impfstoffmangels sterben, bringen manche hier (in Europa) ihr Leben und das Leben anderer in Gefahr, indem sie Impfungen ablehnen».
Publiziert: 12.09.2019 um 14:18 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2019 um 15:54 Uhr
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Krankheiten wie Masern nehmen stark zu. EU-Kommissionspräsident Juncker hat Impfgegner kritisiert. (Archivbild)

Das sagte der Luxemburger zum Auftakt des Weltimpfgipfels am Donnerstag in Brüssel. Die Veranstaltung findet vor dem Hintergrund einer Zunahme von Krankheiten wie Masern statt.

Masern wieder auf dem Vormarsch

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte in der Region Europa im ersten Halbjahr 2019 rund 90'000 Masernfälle registriert. Das waren bereits mehr als die 84'462 Fälle im gesamten Jahr 2018.

In Europa habe sich die Zahl der durch Masern verursachten Todesfälle versechsfacht, beklagte Kommissionspräsident Juncker. «Und diese Fälle betreffen vor allem nicht geimpfte Menschen.» Ausschlaggebend sei ein gewachsenes Misstrauen gegenüber Impfstoffen.

Kampagnen gegen Desinformation

Besonderes Augenmerk lag beim Weltimpfgipfel auf der Verbreitung von Fehlinformationen. Lügen über Impfstoffe würden sich in Europa, den USA und Kanada aber auch in Ländern wie Pakistan oder der Demokratischen Republik Kongo verbreiten, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Das behindere auch «den Kampf gegen Kinderlähmung, Ebola und andere Krankheiten, denen mit Impfstoffen begegnet werden kann».

10 wichtige Fragen und Antworten zum Impfen

Impfen oder nicht? Welche Nebenwirkungen und Risiken birgt dies und wie wirksam schützt die Spritze überhaupt? Ist eine Impfpflicht nötig? Solche Fragen beherrschen die Impfdebatte. Blick liefert Antworten zu den häufigsten Fragen.

Impfen oder nicht? Welche Nebenwirkungen und Risiken birgt dies und wie wirksam schützt die Spritze überhaupt? Ist eine Impfpflicht nötig? Solche Fragen beherrschen die Impfdebatte. Blick liefert Antworten zu den häufigsten Fragen.

EU und WHO arbeiten deshalb mit digitalen Plattformen und sozialen Netzwerken zusammen, um Desinformation im Zusammenhang mit Impfstoffen entgegenzuwirken. Ghebreyesus nannte die beginnende Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Pinterest und Facebook «einen guten Anfang», aber es müsse noch deutlich mehr getan werden .(SDA)

Die wichtigsten Impfungen der Schweiz für Kinder

Das sind die wichtigsten Impfungen, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt.

  • Diphtherie, Tetanus (Starrkrampf), Pertussis (Keuchhusten):
    5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung):
    5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
  • Masern, Mumps und Röteln:
    2 Impfungen im Alter von 1 bis 2 Jahren.
  • Pneumokokken (Lungen- und Hirnhautentzündung):
    3 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 1 Jahr.
  • Haemophilus influenzae (bakterielle Infektion):
    4 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 2 Jahren.
  • Meningokokken (Hirnhautentzündung):
    2 Impfungen im Alter von 1 bis 15 Jahren.
  • Varizellen (Windpocken, Wilde Blattern):
    1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.
  • Humane Papilloma-Viren (Gebärmutterhalskrebs):
    1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.

Das sind die wichtigsten Impfungen, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt.

  • Diphtherie, Tetanus (Starrkrampf), Pertussis (Keuchhusten):
    5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung):
    5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
  • Masern, Mumps und Röteln:
    2 Impfungen im Alter von 1 bis 2 Jahren.
  • Pneumokokken (Lungen- und Hirnhautentzündung):
    3 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 1 Jahr.
  • Haemophilus influenzae (bakterielle Infektion):
    4 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 2 Jahren.
  • Meningokokken (Hirnhautentzündung):
    2 Impfungen im Alter von 1 bis 15 Jahren.
  • Varizellen (Windpocken, Wilde Blattern):
    1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.
  • Humane Papilloma-Viren (Gebärmutterhalskrebs):
    1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.
Masern: Was tun?

Die Masern gelten als hoch ansteckend. Zur Infektion durch das Masern-Virus kommt es durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Die Krankheit gilt vor allem wegen ihren Komplikationen als gefährlich.

Symptome

Nach einer Infektion kommt es in der Regel zu zwei Krankheitsschüben: Nach sieben bis 18 Tagen sind Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Lichtscheu, Entzündung der Schleimhaut im Mund, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen häufige Symptome. Zwei bis vier Tage nach Eintreten erster Symptome folgt der zweite Schub. Dabei kommt es zu einem Anstieg des Fiebers. Die Symptome verstärken sich und es tritt ein auffälliger Hautausschlag auf. Fälle ohne Komplikationen heilen rasch und ohne bleibende Schäden ab.

Keine reine Kinderkrankheit

In Gewissen Fällen kann es zu Komplikationen kommen: Hirnentzündung (= Enzephalitis; 1 auf 1000 Fälle), Lungenentzündung (= Masernpneumonie; 10 bis 60 auf 1000 Fälle) oder Mittelohrentzündung (= Otitis media) gehören zu den häufigsten Komplikationen. Diese können auch zum Tod führen.

Bei den Masern handelt es sich nicht um eine Kinderkrankheit, Personen jeden Alters können betroffen sein. 2 Dosen einer sogenannten «MMR-Impfung» schützen ein Leben lang vor den Komplikationen der Masern, Mumps und Röteln. Kommt es dennoch zu einem Infekt, sollte man sicher zu Hause bleiben und sich über die Einnahme und Verwendung von Medikamenten und Salben mit einer medizinischen Fachperson beraten.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG)

Die Masern gelten als hoch ansteckend. Zur Infektion durch das Masern-Virus kommt es durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Die Krankheit gilt vor allem wegen ihren Komplikationen als gefährlich.

Symptome

Nach einer Infektion kommt es in der Regel zu zwei Krankheitsschüben: Nach sieben bis 18 Tagen sind Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Lichtscheu, Entzündung der Schleimhaut im Mund, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen häufige Symptome. Zwei bis vier Tage nach Eintreten erster Symptome folgt der zweite Schub. Dabei kommt es zu einem Anstieg des Fiebers. Die Symptome verstärken sich und es tritt ein auffälliger Hautausschlag auf. Fälle ohne Komplikationen heilen rasch und ohne bleibende Schäden ab.

Keine reine Kinderkrankheit

In Gewissen Fällen kann es zu Komplikationen kommen: Hirnentzündung (= Enzephalitis; 1 auf 1000 Fälle), Lungenentzündung (= Masernpneumonie; 10 bis 60 auf 1000 Fälle) oder Mittelohrentzündung (= Otitis media) gehören zu den häufigsten Komplikationen. Diese können auch zum Tod führen.

Bei den Masern handelt es sich nicht um eine Kinderkrankheit, Personen jeden Alters können betroffen sein. 2 Dosen einer sogenannten «MMR-Impfung» schützen ein Leben lang vor den Komplikationen der Masern, Mumps und Röteln. Kommt es dennoch zu einem Infekt, sollte man sicher zu Hause bleiben und sich über die Einnahme und Verwendung von Medikamenten und Salben mit einer medizinischen Fachperson beraten.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG)

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