Chris Hadfield (57) war gut ein halbes Jahr im Weltraum. Als ISS-Kommandant bescherte er den Menschen auf der Erde witzige Eindrücke aus dem Astronauten-Alltag. Sein Video zu David Bowies Song «Space Oddity» sahen sich über 35 Millionen Menschen auf Youtube an.
Vor rund vier Jahren hat Hadfield seinen Dienst quittiert. Das dürfte seinen Körper freuen: Eine Studie der Universität Michigan hat nachgewiesen, dass Schwerelosigkeit die Hirnmasse verändert. Manche Hirnregionen schrumpfen, andere wachsen oder schwellen an.
Zu diesem Zweck haben die Forscher die Daten mehrerer Weltallexpeditionen verglichen. Vermutlich wurde auch Hadfields Hirn untersucht. In der Studie sind die Daten allerdings anonymisiert.
Schwerelosigkeit könnte Denkweise verändern
Hadfield twitterte heute ein Bild seines geschrumpften Hirns. Sein Kommentar: «Ich weiss nicht, was ich denken soll.» Ob das schon an den Veränderungen an seinem Gehirn liegt?
Die Forscher kennen die Gründe für die Veränderungen noch nicht genau. Möglicherweise verteile sich die Hirnflüssigkeit in der Schwerelosigkeit anders, schreiben sie. Gewisse Menschen haben auch auf der Erde ein geschwollenes Gesicht, wenn sie lange liegen – zum Beispiel während der Nacht.
Schwerelosigkeit bringt aber nicht nur optische und physische Deformationen. Die Forscher schreiben, dass längere Aufenthalte im Weltraum auch die Denkweise verändern könnten. (pma)