Im abgelegenen Puschlav gibt es an der Schule eines der besten Informatik-Projekte
Das Digi-Tal

In Zürich-Oerlikon wurden am Mittwoch die zehn besten digitalen Projekte an Schulen in der Schweiz vorgestellt. BLICK sprach mit einem der zuständigen Lehrpersonen: Pierluigi Crameri aus Poschiavo GR. Er erklärt, warum die Digitalisierung an Schulen so wichtig ist.
Publiziert: 31.10.2019 um 06:52 Uhr
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Aktualisiert: 31.10.2019 um 07:45 Uhr
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Pierluigi Crameri (57) ist Primarlehrer und Informatik-Verantwortlicher der Schulen in der Gemeinde Poschiavo GR. Mit BLICK sprach er über die Wichtigkeit der Digitalisierung im Unterricht an den Schulen.
Foto: Marco Woldt, Spotlight Schweiz
Martin Bruhin

Pierluigi Crameri (57) ist Primarlehrer sowie Informatik-Verantwortlicher der Schulen in der Gemeinde Poschiavo im Puschlav. Geografisch liegt das Bündner Südtal zwar abgelegen, hinsichtlich der Digitalisierung befindet es sich aber genau mittendrin.

«Hier in Poschiavo wird Informatik an der Schule seit mindestens 30 Jahren gelebt», sagt Crameri zu BLICK. Bisher zwar nicht auf jeder Stufe. Doch das wird sich bald ändern. Der Lehrer hat grosse Pläne: «Wir wollen, dass jede Klasse vom Kindergarten bis zur Sekundarschule sich jedes Jahr mindestens eine Woche mit Programmieren und Robotik beschäftigt.»

Das Projekt aus der Gemeinde Poschiavo wurde nun im Rahmen der Initiative Spotlight Schweiz am diesjährigen Campus-Seminar in Zürich ausgezeichnet – zusammen mit neun anderen innovativen Projekten von Schweizer Schulen.

«Damit unser Land wettbewerbsfähig bleibt»

Laut Crameri befindet sich das Poschiavo-Projekt noch am Anfang. Eine Gruppe Lehrer erarbeite gerade den entsprechenden Lehrplan: «Im März 2020 werden wir mit dem praktischen Teil des Projekts offiziell durchstarten.» Der Lehrer gründete vor Jahren selber eine Informatikfirma, daher kommt auch sein Fachwissen. «Ich bin aber kein Informatikfreak», stellt er klar.

Von der Wichtigkeit des Projekts ist er dennoch voll überzeugt. Denn die Schweiz brauche immer mehr Informatiker und Leute, die in der digitalen Welt zu Hause sind. Sein Credo: «Wir müssen von Anfang an unseren Beitrag leisten, müssen Teil des Prozesses sein, damit unser Land wettbewerbsfähig bleibt.»

Bereits heute brauche man in sehr vielen Berufen Informatik-Kenntnisse – sei es auch nur das Wissen, wie man ein Schreibprogramm auf dem Computer bediene. Selbst in handwerklichen Berufen seien Programmierkenntnisse gefragt, beispielsweise bei der Anwendung von Maschinen. Der Digitalpionier: «Für die Zukunft unserer Kinder ist es daher sehr wichtig, dass sie die Kompetenzen im digitalen Bereich erlernen.» Das werde ihnen später bei der Jobsuche zugutekommen.

Unterricht kommt gut an

Crameris Ziel ist es deshalb, dass sich Schüler möglichst früh mit der digitalen Welt auseinandersetzen und verstehen, wie diese funktioniert. «Wir haben fast überall Roboter, aber niemand versteht wirklich, wie sie funktionieren.»

Genau darum lernen die Schüler unter anderem, wie man Roboter programmiert, ihn so in Bewegung bringt. Die Schüler verwenden dabei verschiedene Programmiersprachen, die extra auf Kinder ausgerichtet sind. Dennoch kann man mit ihnen komplexe Projekte umsetzen.

Das kommt an. Die Fächer mit Bezug zur Digitalisierung stossen bei den Kindern auf riesige Begeisterung. «Die Schüler haben richtig Lust darauf», sagt Crameri.

Die Zukunft macht Schule

Im Mittelpunkt des Campus-Seminars stand am Mittwoch das Thema digitaler Wandel in der Schule. Eingeladen waren Lehrpersonen, Experten und Innovatoren, um über die Schule der Zukunft zu diskutieren. «Das Lernen können wir künftig dank neuer Technologien viel spannender und individueller gestalten», sagt Projektleiterin Cristina Riesen (43) zu BLICK. Sie weiss: «Die Schweiz geniesst jetzt schon einen hervorragenden Ruf als Pionierin in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Technologie.»

Aber: Damit das auch so bleibt, müssen innovative Ideen fleissig gefördert werden. Dafür wurde die Initiative Spotlight Schweiz ins Leben gerufen. Mit dem Fokus auf inspirierenden Lehrpersonen, die die digitale Transformation in Angriff nehmen. Aus insgesamt 60 eingereichten Projekten wählte eine Jury die zehn besten aus. Die Gewinner wurden dem Publikum am Campus-Seminar in kurzen Videos vorgestellt. «Jedes Projekt erhält 12'000 Franken Fördergelder», so Projektleiterin Riesen weiter.

Für die Schweiz sieht Riesen grosses Potenzial. Denn: «Wir haben die besten Voraussetzungen, ein globales Zentrum der digitalen Bildungsinnovation zu werden – nicht nur auf Hochschulniveau, sondern bereits ab dem Kindergarten.»

Im Mittelpunkt des Campus-Seminars stand am Mittwoch das Thema digitaler Wandel in der Schule. Eingeladen waren Lehrpersonen, Experten und Innovatoren, um über die Schule der Zukunft zu diskutieren. «Das Lernen können wir künftig dank neuer Technologien viel spannender und individueller gestalten», sagt Projektleiterin Cristina Riesen (43) zu BLICK. Sie weiss: «Die Schweiz geniesst jetzt schon einen hervorragenden Ruf als Pionierin in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Technologie.»

Aber: Damit das auch so bleibt, müssen innovative Ideen fleissig gefördert werden. Dafür wurde die Initiative Spotlight Schweiz ins Leben gerufen. Mit dem Fokus auf inspirierenden Lehrpersonen, die die digitale Transformation in Angriff nehmen. Aus insgesamt 60 eingereichten Projekten wählte eine Jury die zehn besten aus. Die Gewinner wurden dem Publikum am Campus-Seminar in kurzen Videos vorgestellt. «Jedes Projekt erhält 12'000 Franken Fördergelder», so Projektleiterin Riesen weiter.

Für die Schweiz sieht Riesen grosses Potenzial. Denn: «Wir haben die besten Voraussetzungen, ein globales Zentrum der digitalen Bildungsinnovation zu werden – nicht nur auf Hochschulniveau, sondern bereits ab dem Kindergarten.»

Spotlight Schweiz

Die Initiative Spotlight Schweiz sucht nach Lehrpersonen, die zusammen mit ihren Schülerinnen und Schülern die digitale Transformation in Angriff nehmen. Eine Experten-Jury wählt dabei jeweils die zehn überzeugendsten Projekte aus, die als Vorbild dienen sollen. Die Gewinner werden mit Fördergeldern in der Höhe von insgesamt 120'000 Franken belohnt.

Die zehn besten Projekte 2019 wurden in kurzen Videos dokumentiert und werden am 31. Oktober im Rahmen des Campus Seminars in Zürich Oerlikon vorgestellt. Anfang November werden diese auch noch am HundrED Innovation Summit in Helsinki gezeigt – einer Veranstaltung für Innovatoren und Förderer im Bildungsbereich aus der ganzen Welt. Hier gibts mehr über die Projekte.

 

Die Initiative Spotlight Schweiz sucht nach Lehrpersonen, die zusammen mit ihren Schülerinnen und Schülern die digitale Transformation in Angriff nehmen. Eine Experten-Jury wählt dabei jeweils die zehn überzeugendsten Projekte aus, die als Vorbild dienen sollen. Die Gewinner werden mit Fördergeldern in der Höhe von insgesamt 120'000 Franken belohnt.

Die zehn besten Projekte 2019 wurden in kurzen Videos dokumentiert und werden am 31. Oktober im Rahmen des Campus Seminars in Zürich Oerlikon vorgestellt. Anfang November werden diese auch noch am HundrED Innovation Summit in Helsinki gezeigt – einer Veranstaltung für Innovatoren und Förderer im Bildungsbereich aus der ganzen Welt. Hier gibts mehr über die Projekte.

 

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