«Ich hatte aus Freude sechs Bier getrunken»
Künstler Alex P. (39) crasht neuen Tesla – mit 2 Promille und Tochter (3) an Bord

Alex P. ist überglücklich. Endlich steht sein neuer Tesla Model 3 vor dem Haus. Das Glück währt nicht lange. Nachdem er sechs Biere getrunken hat, setzt er sich mit seiner 3-jährigen Tochter ins Auto, macht eine Spritztour und baut einen Unfall.
Publiziert: 30.09.2019 um 18:05 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2019 um 20:04 Uhr
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Alex P. (39) nahm sein Töchterchen (3) im brandneuen Tesla mit.
Foto: Ralph Donghi
Ralph Donghi

Es ist ihm peinlich. So unsagbar peinlich, dass er nur anonym über seine verhängnisvolle Fahrt reden möchte. Alex P.* (39) ist der Autofahrer, der in Lenzburg AG mit seinem neuen Tesla Model 3 eine Spritztour machte und einen Unfall baute. Mit an Bord: seine Tochter (3). «Es war dumm von mir», sagt Alex P. nun zu BLICK. «Ich hätte nie ans Steuer dürfen.»

Der Künstler redet vom letzten Samstag. Von dem Tag, als er seinen neuen, weissen Tesla bekam. Den Traumwagen (60'000 Franken) hatte er geleast. «Ich freute mich riesig», sagt der Aargauer. So sehr, dass er am Abend Alkohol trank. Ausgiebig. Alex P. gibt zu: «Ich hatte aus Freude über den Wagen sechs Biere getrunken, war einfach glücklich!»

Mutter merkte nichts von der Abfahrt 

Da nimmt das Unheil seinen Lauf. «Meine Tochter hatte auch Freude am neuen Auto und wollte damit fahren gehen», so der Schweizer. «Da ich ihr diesen Wunsch erfüllen wollte, stiegen wir ein und fuhren los.» Die Ehefrau (36) von Alex P. bekommt von der Spritztour nichts mit. Sie ist mit dem kleinen Sohn (1) im oberen Stock des Reihenhauses.

Derweil machen sich Alex P. und sein Töchterchen auf den Weg. «Sie sass auf dem Beifahrersitz. Wir waren beide angegurtet», sagt der Vater. «Es hat Spass gemacht, wir haben auch noch Musik gehört.» Nach Angaben des Crashfahrers sei man «aber nur im Quartier» und «ganz langsam» eine Runde gefahren.

Vater wollte zu Hause die Polizei anrufen

Um 19.50 Uhr passiert der Unfall. Der Vater verliert auf der Wolfsackerstrasse in einer Rechtskurve die Herrschaft über seinen neuen Wagen, gerät nach rechts und knallt in einen grossen Randstein. «Meine Tochter hat es zuerst gemerkt», so Alex P.

Er steigt aus, schaut sich den Blechschaden an – und steigt wieder ein. «Weil meine Tochter wegen des Unfalls schockiert und aufgelöst war, habe ich sie auf den Schoss genommen und bin heimgefahren.» Dort habe er dann die Polizei anrufen wollen.

Beide blieben unverletzt

Doch die Beamten sind schneller. Ein Passant bemerkte den beschädigten Tesla und wie der Lenker mit einem weinenden Kind wegfuhr. Die Polizei trifft den Vater und die Dreijährige kurz darauf daheim an – unverletzt.

«Es zeigte sich, dass er stark alkoholisiert war», sagt Polizeisprecher Bernhard Graser. «So ergab der Atemlufttest einen Wert von umgerechnet über zwei Promille.» Bei Alex P. wurde eine Blut- und Urinprobe angeordnet. Zudem musste er seinen Führerausweis abgeben.

«Ich werde so etwas nie wieder tun!» 

«Ich weiss, ich habe grossen Mist gebaut», sagt Alex P. heute kleinlaut. «Ich hätte nie so ins Auto steigen und zudem nie meine Tochter mitnehmen dürfen.» Er beteuert: «Ich werde so etwas nie wieder tun! Ich muss jetzt dafür geradestehen – und das werde ich auch tun.»

Seine Frau möchte nichts zum Vorfall sagen. Nur so viel: Hätte sie mitgekriegt, dass ihr betrunkener Mann und ihr Töchterchen in den Tesla einstiegen, wäre sie natürlich eingeschritten.

* Name geändert

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