Pierre-Antoine und Cristina S. sind passionierte Jäger. Er, ein Banker und sie, eine ehemalige Zahnärztin, stammen beide aus dem Kanton Fribourg. In der Dok-Reihe «Spécial Investigation» des französischen TV-Senders Canal+ erzählen sie über ihre Leidenschaft und wie es sich anfühlte, als sie in ihren Ferien in Simbabwe einen ausgewachsenen Elefanten erlegten.
Als das getötete Tier vor ihr gelegen habe, sei sie sich so klein vorgekommen, erzählt Cristina. Und: «Ich war stolz, einen so grossen Elefanten erlegt haben zu können!» Pierre-Antoine stimmt dem zu und fügt an: «Das Geld, das man dafür bezahlen muss, interessiert einen nicht, denn es geht um eine Leidenschaft.» Ein Elefant zu erlegen sei so etwas wie der Heilige Gral für Jäger.
«Schande über Sie!»
Ausgestrahlt wurde die Sendung am 4. Oktober. Seither ist das Paar selber zur Zielscheibe von Attacken geworden. Verantwortlich dafür ist der Tierschützer Lionel Magnin. Auf Facebook prangerte er die Aussagen der Jäger an und veröffentlichte dazu ihre Vornamen mit der Bemerkung: «Schande über sie!»
Gegenüber der welschen Zeitung «Le Matin» erklärt Magnin seine Reaktion. «Als ich die Reportage gesehen habe, hat es mir die Sprache verschlagen.» Deshalb habe er sich entschieden, den Beitrag mit Fotos der beiden ins Internet zu stellen.
Drohbriefe und heftige Reaktionen auf Facebook
«Ich hätte nicht gedacht, dass die Sache so heftige Reaktionen auslösen würde», erklärt Magnin. Sein Ziel sei es gewesen, über das Thema zu informieren und dass die Nachbarn und Bekannten des Pärchen über die Tat Bescheid wissen. «Vielleicht denken sie jetzt nochmals darüber nach.»
Tatsächlich wurde Magnins Beitrag schon über 1700 Mal auf Facebook geteilt und kommentiert. Wie «Le Matin» schreibt, sind bei dem Paar aus Fribourg aber auch schon Drohbriefe eingegangen. Auf Anfrage der Zeitung wollte das Paar keine Stellung nehmen. «Wir wollen nicht noch Öl ins Feuer giessen in dieser Sache», sagt Cristina S. (cat)