Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador sagte am Freitag vor Journalisten, es gebe an Mexikos Südgrenze mehr als genug Arbeitsplätze für die rund 3000 Mittelamerikaner, die in Richtung Norden unterwegs seien.
Es handelte sich um die erste sogenannte Karawane des neuen Jahres. Ende 2018 waren mehrere solcher grossen Gruppen von Auswanderern, die gemeinsam aus Mittelamerika in Richtung USA reisen, bis zur Südgrenze der USA gelangt und dort zu einem Politikum geworden.
US-Präsident Donald Trump drohte Mexiko mit Strafzöllen, wenn es nicht mehr gegen die Migration unternehme. Nach einer Vereinbarung der beiden Länder vom vergangenen Juni setzte Mexiko Tausende Soldaten seiner Nationalgarde an den Grenzen ein. Die Zahl der illegalen Grenzübertritte in die USA sank seitdem deutlich.
Auf der Flucht vor Armut und Gewalt versuchen dennoch weiterhin zahlreiche Bürger der Länder des «Nördlichen Dreiecks» Mittelamerikas - Guatemala, Honduras und El Salvador -, in die Vereinigten Staaten zu gelangen.
Auch mit diesen Ländern unterschrieben die USA inzwischen Abkommen, um die Migration einzudämmen. Die Trump-Regierung hatte zwischenzeitlich Hilfszahlungen an die drei Staaten eingestellt. Honduraner können jedoch nach einem Abkommen vom Jahr 2006 ohne Visum nach Guatemala einreisen. Sie müssen sich nur ausweisen.
Die Karawane war in der Nacht zum Mittwoch in der honduranischen Stadt San Pedro Sula aufgebrochen. Rund 1000 Menschen machten sich am Freitag von einer Herberge in Guatemala-Stadt zur rund 300 Kilometer entfernten mexikanischen Grenze auf, wie ein Mitarbeiter der Unterkunft der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Von dort sind es noch etwa 2000 Kilometer bis zum nächsten Grenzübergang in die USA. Eine weitere Gruppe werde in Kürze erwartet, hiess es in der Herberge.
(SDA)