Die Hitze der vergangenen Tage und die grosse Sonneneinstrahlung hätten zu einer fortschreitenden Verschlechterung der Luftqualität geführt, begründeten die Behörden am Donnerstag die Massnahmen. Zahlen der Konferenz der Umweltschutzämter (KVU) belegen: Vor allem im Sottoceneri lagen die Ozonwerte deutlich über dem Grenzwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter (μg/m3).
Den Spitzenwert erreichte am Mittwoch Chiasso mit 296 μg/m3. Auch in Mendrisio wurden über 260 μg/m3 gemessen. Dort und an weiteren Orten wurde der Schwellenwert von 240 μg/m3 (europäischer Alarmwert) während drei oder mehr aufeinanderfolgenden Stunden überschritten.
Die Wetterprognosen zeigen weiter, dass in den kommenden Tagen nicht mit einer Entspannung zu rechnen ist. Die gesetzlich festgelegten Massnahmen seien deshalb angezeigt, schreibt der Kanton Tessin. Vom Tempolimit ausgenommen sind Fahrzeuge der Rettungsdienste. Neben der Geschwindigkeitsbegrenzung ordneten die Behörden im Südkanton an, dass auf Autobahnen ein Überholverbot für schwere Fahrzeuge gilt.
Der Bevölkerung wird zudem empfohlen, sich wenn immer möglich unmotorisiert fortzubewegen. Falls dies nicht möglich sei, sollten Fahrgemeinschaften gebildet werden. Weiter soll derzeit zurückhaltend mit Wasserfarben, Reinigungsmitteln oder benzinbetriebenen Garten- und Heimwerkergeräten umgegangen werden.
Die kantonalen Umweltschutzämter mahnen auch abseits des Tessins zur Vorsicht. Namentlich im Genferseeraum, um Yverdon-les-Bains VD, aber auch entlang der A1 in den Kantonen Solothurn und Aargau sei derzeit zu viel Ozon in der Luft. Körperliche Anstrengungen seien deshalb anzupassen.
(SDA)