Jane Campion (69) hat für Ihren Film «The Piano» (1993) die Goldene Palme in Cannes gewonnen. Sie war damals die erste Frau, die diese Auszeichnung bekam. Als beste Regisseurin war sie zwei Mal für den Oscar nominiert; für «The Power of the Dog» hat sie die Trophäe 2022 erhalten. Campion war darüber hinaus die erste neuseeländische Regisseurin im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig und hat dort einen Silbernen Löwen für die beste Regie erhalten. Sie habe sich als «prägende Gestalterin der zeitgenössischen Filmkunst etabliert» schreibt das Locarno Film Festival in einer Mitteilung von Mittwoch. Mit jedem ihrer Werke habe «sie sich als innovative Filmemacherin profiliert», so die Festivalverantwortlichen weiter.
Zu ihren wichtigen Werken gehören die Adaption von Henry James’ «Portrait of a Lady» (1996), die Regie des Thrillers «In the Cut» (2003) mit Meg Ryan oder die Neuinterpretation des Westerns «The Power of the Dog». Campions Werk umfasst insgesamt neun Spielfilme, ein halbes Dutzend Kurzfilme und die beiden Staffeln der TV-Miniserie «Top of the Lake» (2013-17).
«Setzt sich mit dunkleren Seiten des menschlichen Daseins auseinander»
Campions «Werk zeichnet sich durch gequälte und faszinierende Charaktere aus und zeigt eine beeindruckende Fähigkeit, sich mit den dunkleren Seiten des menschlichen Daseins auseinanderzusetzen», lässt sich Giona A. Nazzaro, der künstlerische Leiter des Festivals, in der Mitteilung zitieren.
Für das Locarno Film Festival hat Campion zwei Filme ausgesucht, die dort gezeigt werden: «An Angel at my Table» (1990) und «The Piano». Letzterer wird am Abend der Preisverleihung (16.8.) auf der Piazza Grande in einer restaurierten Fassung erstmals zu sehen sein. Als mit dem Pardo d’Onore Manor Geehrte folgt Jane Campion auf Harmony Korine, der die Auszeichnung letztes Jahr erhielt. (SDA)