Nach Trumps Kritik
Britischer Botschafter Darroch legt Amt in USA nieder

Der britische Botschafter in den USA, Kim Darroch, hat sein Amt niedergelegt. Das teilte das Aussenministerium in London am Mittwoch mit. Vorausgegangen war ein Streit zwischen London und Washington über durchgesickerte Botschafterdepeschen.
Publiziert: 10.07.2019 um 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2019 um 14:16 Uhr
Nach einem Streit zwischen London und Washington hat der britische Botschafter Kim Darroch sein Amt niedergelegt. (Archivbild)

US-Präsident Donald Trump hatte den Diplomaten wegen dessen kritischer Einschätzung zu seiner Regierung heftig angegriffen. (Blick berichtete) «Die derzeitige Situation macht es mir unmöglich, meine Rolle so auszufüllen, wie ich es gerne würde», schrieb Darroch in seinem Rücktrittsgesuch.

Trump-Regierung als «unfähig» bezeichnet

Die britische Zeitung «Mail on Sunday» hatte am Wochenende aus vertraulichen Memos des Botschafters zitiert. Darin wird die Regierung Trump als «unfähig» bezeichnet. Der Präsident strahle Unsicherheit aus und agiere ungeschickt, schrieb Darroch demnach. Die Einschätzungen stammen den Angaben zufolge aus dem Zeitraum von 2017 bis in die Gegenwart.

Trump schiesst gegen britische Regierung

Trump reagierte mit scharfen Twitter-Tiraden. Er kenne den Botschafter nicht, aber er sei nicht beliebt, schrieb er. Auch die britische Premierministerin Theresa May und ihren Brexit-Kurs attackierte Trump heftig: «Was für ein Durcheinander sie und ihre Vertreter angerichtet haben. Ich habe ihr gesagt, wie man es machen sollte, aber sie hat sich entschieden, einen anderen Weg zu gehen.» Aber es gebe da eine «wundervolle Nachricht»: Bald werde Grossbritannien einen neuen Premierminister haben. Premierministerin Theresa May hatte sich hinter ihren Botschafter gestellt.

Am Dienstag hatte Trump noch einmal nachgelegt. In weiteren Tweets bezeichnete er den britischen Diplomaten Kim Darroch als «dummen Kerl» und «aufgeblasenen Deppen». Darroch wurde zudem von einem Staatsbankett ausgeladen. Trump kündigte an, nicht mehr mit ihm zusammenzuarbeiten. Der britische Aussenminister Jeremy Hunt bezeichnete Trumps Äusserungen auf Twitter als «respektlos und falsch». (SDA)

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