Sein Nachfolger Keir Starmer werde an diesem Dienstag einen entsprechenden Antrag im Nationalen Exekutivkomitee einbringen, teilte Labour am Montag mit. Beobachter erwarten, dass die Parteiführung dem Antrag folgen wird. In allen Umfragen führt Labour deutlich vor den Konservativen von Premierminister Rishi Sunak.
Corbyn hatte 2019 als Oppositionsführer in seinem Londoner Wahlkreis fast zwei Drittel der Stimmen erhalten, allerdings verlor Labour die Wahl gegen den damaligen konservativen Premierminister Boris Johnson klar. Gegen Corbyn gibt es seit Jahren Antisemitismus-Vorwürfe, er ist aber weiterhin beim linken Labour-Flügel beliebt. Der 73-Jährige wurde wegen der Anschuldigungen im Oktober 2020 aus der Fraktion ausgeschlossen.
«Die heutige Labour-Partei ist nicht mehr wiederzuerkennen von der Partei, die 2019 verloren hat», hiess es in der Mitteilung weiter. «Die Abstimmung am Dienstag wird dies bestätigen und sicherstellen, dass wir uns auf unsere fünf Missionen zum Aufbau eines besseren Grossbritanniens konzentrieren können.»
Corbyn kritisierte den Schritt. «Heute hat Keir Starmer seine Verpflichtung gebrochen, die Rechte der Labour-Mitglieder zu respektieren und die demokratischen Grundlagen unserer Partei verunglimpft», sagte er. Starmer sei nicht bereit, Lösungen für alle Menschen zu finden.
(SDA)