Zuvor hatte die als Crown Estate bezeichnete Gesellschaft, die den gleichnamigen Immobilien- und Landbesitz der Krone verwaltet, einen Deal über sechs Offshore-Windparks bekannt gegeben. Sie sollen nördlich von Wales und in der Nordsee entstehen und künftig Strom für sieben Millionen Haushalte produzieren. Beteiligt sind unter anderem auch die deutschen Energieunternehmen RWE und EnBW.
Der Crown Estate verwaltet unter anderem auch die Rechte Grossbritanniens an dem als Festlandsockel bezeichneten Meeresgrund um die Küste des Landes. Daher fällt der Abschluss von Leasing-Verträgen über den Bau von Offshore-Windparks in den Bereich der Gesellschaft.
Der Crown Estate gilt zwar als Krongut, jedoch nicht als Privatbesitz des britischen Monarchen. Die Erlöse daraus gehen an den Staat. Doch die Höhe des für die Erhaltung königlicher Schlösser und Anwesen sowie weiterer offizieller Aufgaben vorgesehenen Geldtopfs, des Sovereign Grants, ist direkt an diesen Erlös aus dem Crown Estate gekoppelt. Er beträgt derzeit 25 Prozent, wobei zehn Prozent für die aufwendige Renovierung des Buckingham-Palasts vorgesehen sind. Der Sovereign Grant beläuft sich derzeit auf 86,3 Millionen Pfund (etwa 97,2 Millionen Franken). Durch den Berichten zufolge eine Milliarde Pfund schweren Windfarm-Deal würde dieser Betrag erheblich steigen, doch der König will das Geld - vermutlich viele Millionen Pfund - weiterreichen.
Der royale Schatzmeister ("Keeper of the Privy Purse") habe den Premierminister und den Finanzminister über den «Wunsch des Königs informiert, dass diese Übergewinne dem allgemeinen Wohl zugutekommen sollen anstatt dem Sovereign Grant», so die Palast-Mitteilung.
(SDA)