Wenn Zürich den Schweizer Massstab anwenden würde, wäre der Kanton jetzt Corona-Risikogebiet. Laut der Zürcher Gesundheitsdirektion am Sonntag hatten sich in den letzten 24 Stunden 56 Personen neu mit dem Covid-19-Virus infiziert. Damit wurde knapp der Grenzwert überschritten, der das Kantonsgebiet offiziell zum Risikogebiet macht.
Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Zürich zeigt seit Anfang August stetig nach oben. Mit 60,03 Ansteckungen pro 100'000 Einwohnern in den letzten beiden Wochen wurde der kritische Wert von 60 geknackt. Die Schweiz setzt andere Länder und Gebiete ab diesem Wert auf die Quarantäneliste.
Um ein Überschreiten dieser Zahl und einschneidende wirtschaftliche Folgen zu verhindern, hat der Zürcher Regierungsrat letzte Woche die Einführung der Maskenpflicht in Läden verordnet. Jetzt droht Zürich, auf die Quarantäneliste im Ausland zu kommen, was ausländische Geschäftsreisende und Touristen von einem Besuch abhalten würde.
Quarantäne-Empfehlung für Belgier
Belgien zum Beispiel hat bereits die 16 Kantone Appenzell-Ausserrhoden, Basel-Stadt, Freiburg, Genf, Glarus, Luzern, Neuenburg, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, Thurgau, Uri, Wallis, Waadt, Zug und Zürich auf seine orange Liste gesetzt.
Eine zehntägige Quarantäne sei nach der Rückkehr aus diesen Kantonen zu «respektieren», so die belgischen Behörden, die bereits die halbe Schweiz zur zweithöchsten Gefahrenzone erklärt haben. Auch ein Corona-Test wird rückreisenden Belgierinnen und Belgier empfohlen, die im Falle einer Reise in die Schweiz «erhöhte Wachsamkeit» walten lassen sollen.
Trotz ansteigender Neuinfektionen sind die Zürcher keinesfalls mit Covid-Erkrankten ausgelastet. Mehr junge Menschen sind angesteckt. Experten zufolge dürfte es jedoch nur eine Frage der Zeit sein, bis das Virus wieder auf mehr ältere Menschen überspringt und mehr schwere Fälle behandelt werden müssen. (kes)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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