Die Jubiläumssammlung wird für die Hilfe zugunsten von Frauen in «vergessenen Krisen» durchgeführt, wie die Glückskette mitteilte. Dabei sollen Betroffene in Ländern wie zum Beispiel Somalia und El Salvador Hilfe in der Not erhalten.
Frauen seien in Katastrophen meist auf sich alleine gestellt und damit höchsten Belastungen ausgesetzt, um den Haushalt zusammenzuhalten und die Familie durchzubringen, heisst es weiter.
Hinzu kommen sexuelle Belästigung, Vergewaltigungen, Menschenhandel oder auch familiäre Gewalt. Daneben sollen bei dieser Sammlung auch in Not geratene Frauen in der Schweiz in ihrem Existenzkampf unterstützt werden.
Die Glückskette ist eine unabhängige, von der SRG geschaffene Stiftung. Sie kofinanziert im Ausland mit Spenden Projekte ihrer 26 Schweizer Partnerhilfswerke. In der Schweiz unterstützt die Glückskette vor allem Jugendliche, die Hilfe bei ihrer sozialen und beruflichen Eingliederung brauchen sowie Kinder, die Opfer von häuslicher Gewalt wurden. Auch Unwettergeschädigte in der Schweiz werden unterstützt, ihnen kamen bisher rund 212,3 Millionen Franken Spenden zugute.
In der 73-jährigen Geschichte der Stiftung wurden insgesamt rund 1,8 Milliarden Franken Spenden gesammelt, heisst es weiter. Mit diesen Geldern konnten über 4000 Projekte von Partnerorganisationen im In- und Ausland unterstützt werden.
Die mit 227 Millionen Franken grösste Sammlung der Glückskette-Geschichte war diejenige für die Opfer des Tsunamis in Asien im Jahr 2004. Rund 74 Millionen Franken generierte im Jahr 2000 die Sammlung für die Opfer von Unwettern im Wallis und im Tessin. Für die Erdbebenopfer in Haiti kamen 2010 rund 66,7 Millionen Franken zusammen.
Das Tessin spielt bei den meisten Sammlungen überdurchschnittliche Spendeneinnahmen ein, wie es weiter heisst. Der Kanton, der rund 5 Prozent der Schweizer Bevölkerung ausmacht, brachte es beispielsweise bei der Spendensammlung zugunsten der Erdbebenopfer Nepals auf 15 Prozent des Gesamtvolumen der Spenden.
Rund 60 Prozent aller Spenden kommen im Durchschnitt aus der Deutschschweiz, 25 Prozent aus der Romandie, 10 Prozent dem Tessin und 5 Prozent aus der rätoromanischen Schweiz.
«Y’a du bonheur pour tout le monde» - Das Glück ist für alle da! Mit diesem Lied startete 1946 in Lausanne die Geschichte der Glückskette. Der Radiomacher Roger Nordmann und der Entertainer Jack Rollan von Radio Sottens (heute RTS) waren die Gründerväter, sie wollten «etwa gegen das Leid nach dem Zweiten Weltkrieg unternehmen".
Bald darauf entstand ihre eigene Radiosendung: die «Chaîne du Bonheur», zu Deutsch «Glückskette". Das Radiostudio wurde mit Sachspenden überschwemmt, wie es weiter heisst. Gesammelt wurde in den ersten Jahren zum Beispiel auch für von Maschinengewehröl geschädigte Soldaten. Diese hatten irrtümlich Speisen vorgesetzt bekommen, bei denen Maschinengewehrkühlöl als Speiseöl verwendet wurde. Rund 100 Personen erlitten damals Vergiftungen mit schlimmen Langzeitfolgen.
Dass die Zeiten sich ändern, zeigt auch, dass die Glückskette neben Zusammenarbeit mit der SRG und privaten Medien auch auf digitale Spendenaufrufe setzt. So sind mittlerweile Spenden via Webseite, soziale Medien, Twint und E-Banking möglich. Influencern und «anderen digital Begeisterten aller Altersstufen» werde ein «Social-Media-Kit» zur Verfügung gestellt. Mit diesem kann über die Sozialen Medien für die Kampagne geworben werden.
(SDA)