Zwölf Jahre lang konnte der Südafrikaner Martin Pistorius sich weder bewegen, noch sprechen. Eine schwere Krankheit lähmte den damals 12-jährigen Jungen und nahm im seine Stimme. Die Ärzte fanden keine genaue Diagnose, vermuteten Kryptokokken-Meningitis. Sie gaben Martin nur noch zwei Jahre zu leben und entliessen ihn zum Sterben nach Hause.
Seine Eltern pflegten ihn jahrelang, ohne dass sich Martins Zustand sichtbar veränderte. Was sich nicht wissen: Ihr Sohn war inzwischen wieder «aufgewacht»! Etwa zwei Jahre, nachdem er ins Koma gefallen ist, bekam er wieder alles mit, was um ihn herum passiert. Doch immer noch konnte er sich nicht bewegen oder mit seinen Mitmenschen kommunizieren.
«Das war ein sehr dunkler Ort», sagt Martin Pistorius dem US-Radiosender «NPR». Er habe sich gefragt, ob er den Rest seines Lebens so verbringen würde. Der schlimmste Moment sei für ihr gewesen, als seine Mutter zu ihm sagte: «Ich hoffe, du stirbst.» Zehn Jahre lag er zu diesem Zeitpunkt schon ihm Koma - gefangen in seinem Körper, ohne Anzeichen, dass er bei Bewusstsein ist.
Die Kraft der positiven Gedanken
Martin erkannte, dass er seine negativen Gedanken loswerden und das Positive erkennen muss - und kämpft sich damit ins Leben zurück. Er lernte die Uhrzeit mittels Sonnenstand zu berechnen und reagierte plötzlich bei Tests. Gleichzeitig wurde er immer kräftiger und konnte bald im Rollstuhl sitzen. 2001 lernte der inzwischen 26-Jährige mit Hilfe eines Computers zu kommunizieren, denn seine Stimme kehrte nicht zurück.
Bald darauf fand er sogar einen Job und studierte Computerwissenschaften. Heute lebt Martin Pistorius im englischen Harlow, arbeitet als selbstständiger Webdesigner und -Entwickler. Zudem hat er 2008 seine zukünftige Ehefrau Joanna kennengelernt. Aus Freundschaft wurde Liebe und das Paar heiratete schliesslich.
Martin Pistorius hat über seine unglaubliche Lebensgeschichte auch ein Buch geschrieben. Es heisst «Ghost Boy» (dt. Titel: «Als ich unsichtbar war») und ist erstmals 2011 erschienen.