Gesundheit
Schweiz will Gesundheit von Menschen in Krisenregionen verbessern

Die Schweiz will die Gesundheit verbessern von Menschen in Regionen, wo Krisen, Konflikte oder Krankheiten grassieren. In solchen Regionen sei es schwierig, den Zugang zur Gesundheitsversorgung aufrecht zu halten. Das Recht auf Gesundheit sei aber nicht verhandelbar.
Publiziert: 20.05.2019 um 15:41 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2019 um 18:18 Uhr

Gerade wenn in Ländern bewaffnete Konflikte lange andauerten, werde die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung eingeschränkt, sagte Bundesrat Alain Berset am Montag in seiner Rede zur Eröffnung der 72. Weltgesundheitsversammlung der WHO in Genf. Das gelte auch bei anderen Notsituationen. So seien etwa jedes Jahr durchschnittlich 350 Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen.

Die Ansätze, wie die Gesundheitssysteme aufrecht gehalten oder auf Krisen vorbereitet werden, müssten verbessert werden. Berset nimmt daher mit den Gesundheitsministern von Afghanistan und der Zentralafrikanischen Republik an einer «Partnerschaft zur Stärkung von Gesundheitssystemen in Notsituationen» teil.

Niemand dürfe allein gelassen werden, sagte Berset weiter. Es sei ein Muss, dass die verschiedenen Uno-Organisationen und andere Partner stärker zusammenarbeiteten. Mit der Digitalisierung und neuen technischen Möglichkeiten seien mehr denn je Möglichkeiten und Mittel vorhanden, um eine umfassende Gesundheit für alle zu sichern. «Handeln wir so, dass sie Realität wird», sagte Berset in seinem Eröffnungs-Plädoyer der Versammlung.

WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus lobte die Anstrengungen mehrerer Länder, der Bevölkerung eine bezahlbare Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Zum Auftakt der Jahresversammlung der WHO nannte er als Beispiele Kenia, Indien, Südafrika, Ägypten, El Salvador, Griechenland und die Philippinen. «Die Welt hat grosse Fortschritte mit Blick auf eine allgemeine Gesundheitsversorgung gemacht», sagte er.

Allerdings fehlten weltweit rund 18 Millionen Fachkräfte im Gesundheitswesen, um die gesteckten Ziele bis 2030 zu erreichen. «Es ist unerlässlich, dass alle Länder in entsprechende Arbeitsplätze investieren, um diese Lücke zu schliessen und Gesundheit für alle zu gewährleisten.»

Nach WHO-Angaben hat weiterhin mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung von rund 7,7 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einer grundlegenden Gesundheitsversorgung. Rund 100 Millionen Menschen rutschten zudem jährlich in die Armut ab, weil Gesundheitsausgaben ihre Möglichkeiten überstiegen.

Die Weltgesundheitsversammlung ist das oberste Entscheidungsgremium der Weltgesundheitsorganisation WHO. Die Delegierten der 194 WHO-Mitgliedstaaten treffen sich jährlich im Mai in Genf, um die thematische, finanzielle und organisatorische Ausrichtung und die zukünftigen Programme zu definieren. Mehr als 4000 Personen nehmen teil.

Im Mittelpunkt des Treffens, das bis am 28. Mai dauert, steht neben der allgemeinen Gesundheitsversorgung mit einem besseren Zugang zu medizinischen Leistungen das Zweijahresbudget 2020-2021 im Zentrum. Damit sollen die Ziele der WHO erreicht werden, wie etwa ein verbesserter Zugang zur Grundversorgung, ein wirksamer Schutz vor gesundheitlichen Notlagen sowie generell ein gesünderes Leben.

Zudem soll am Treffen über die laufenden institutionellen Reformen der WHO sowie über deren stärkere Einbindung in das Uno-System gesprochen werden. Berset wird ausserdem Gesundheitsministerinnen und -minister etwa aus Botswana, dem Iran, Kolumbien oder den Niederlanden treffen.

(SDA)

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