Die zur Hirslanden-Gruppe gehörende Schaffhauser Privatklinik Belair hat am Dienstag mitgeteilt, dass sie das Verfahren zur Konsultation der Arbeitnehmenden im Hinblick auf eine mögliche Betriebsschliessung eingeleitet hat. Die Klinik mit 28 Betten beschäftigt 120 Mitarbeitende.
Der Schritt erfolgt gemäss Hirslanden vor dem Hintergrund zunehmend erschwerter regulatorischer Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen, insbesondere Tarifsenkungen und der Verschiebung von Behandlungen in den ambulanten Bereich.
Auch stehe man unter erhöhtem wirtschaftlichem und operativem Druck wegen limitierter kantonaler Leistungsaufträge in einem kleinen Einzugsgebiet ohne direkte Anbindung an ein Grundversorgungsspital mit Notfall. Zudem werde der anstehende Weggang von mehreren Ärzten einen Rückgang der Patientenzahlen um rund die Hälfte verursachen.
Gemäss Mitteilung vom Donnerstag ist der VPOD überrascht, «wie schnell sich der Verwaltungsrat zu diesem Entscheid durchgerungen hat". Noch vor wenigen Wochen habe er öffentlich dargelegt, dass die Klinik Belair weiterhin Bestand haben soll.
Die Probleme für die Belair-Klinik habe sich abgezeichnet, als der Wechsel der Ärzte und -Ärztinnen des medizinischen Zentrums Zenit, die rund 40 Prozent der stationären Patienten der Belair-Klinik ausmachen, zum Schaffhauser Kantonsspital bekannt wurde. Der Wechsel von Belegärzten zum Kantonsspital habe also «kaum mit erschwerten regulatorischen Rahmenbedingungen zu tun», schreibt der VPOD.
Der VPOD fordert, dass den Mitarbeitenden bei einem definitiven Schliessungsentscheid ein Sozialplan geboten wird, «der seinen Namen auch verdient". Denn die Belair-Klinik sei wirtschaftlich erfolgreich unterwegs und dieser Profit sei nur «mit motiviertem Personal ermöglicht worden".
Zwar sei die in Aussicht gestellte Schliessung der Belair-Klinik für die Mitarbeitenden schmerzhaft, aber der VPOD ist zuversichtlich, dass die qualifizierten Fachleute angesichts des Fachkräftemangels im Pflegebereich «sicherlich eine baldige Anschlusslösung finden". Der Verband biete den Mitarbeitenden seine Unterstützung an und wird sich situativ einbringen.
(SDA)