Miles Routledge (21) reiste vor einigen Wochen nach Afghanistan, um dort Ferien zu machen. In den sozialen Medien gab der Physikstudent aus Birmingham an, dass er gerne die «schlimmsten Orte der Welt» erkunde. Dann übernahmen die Taliban die Macht. «Ich habe mich auf den Tod vorbereitet, ich habe ihn akzeptiert», sagte der Brite gegenüber «The Times».
Am Sonntag gelang es ihm, in einem sicheren Haus der Vereinten Nationen Unterschlupf zu finden. Nun schreibt Routledge auf Facebook, dass er am frühen Dienstagmorgen zusammen mit rund 100 Zivilisten aus dem «Safehouse» evakuiert wurde. Er soll auf einer Liste stehen für einen Rettungsflug nach Dubai.
Der 21-Jährige beschreibt, wie sich die Leute am Flughafen gegenseitig ihr Hab und Gut spenden, weil auf dem Flug nur ein Handgepäck von 10 Kilogramm erlaubt ist. Ob er es tatsächlich schon aus dem Land geschafft hat, ist unklar.
Livestream aus sicherem Unterschlupf
Der 21-jährige Brite dokumentierte seine Reise von Anfang an online und postete im Netz Bilder, die ihn in Kabul zeigen sollen. Auf den Strassen sei er von Taliban-Kämpfern gefragt worden, wie er heisse und woher er komme, berichtet «The Mirror». Er habe den Taliban gesagt, dass er aus Wales stamme – und da sie nicht gewusst hätten, wo das ist, liessen sie ihn gehen, schreibt die Zeitung weiter.
Am Sonntag berichtete er aus dem «Safe House», dass er sich sicher fühle alles habe, was er brauche. «Es geht mir gut. Ich habe Essen, ich habe mein Handy, ich habe ein Ladegerät und ich habe Gott bei mir», sagt er in einem Livestream.
Zum Beweis zeigt er sein Visum
Einige Zuschauer bezweifelten, dass der Student wirklich in Kabul war. Zum Beweis hielt Routledge während der Übertragung sein Visum in die Kamera. Darauf stand, dass es vom 12. August 2021 bis zum 12. November 2021 gültig ist. (gin)