Häftlinge haben am Freitag in einem Gefängnis in der russischen Region Wolgograd Geiseln genommen. Dabei sollen vier Gefängnismitarbeiter getötet worden sein, berichtet «BBC» unter Berufung auf russische Behörden. Ein in den russischen sozialen Medien kursierendes Video zeigt zudem mindestens zwei mutmassliche Angreifer, von denen einer angab, Kämpfer des Islamischen Staates (IS) zu sein.
Laut Medienberichten hätten die Männer die Kontrolle über das Gefängnis in Surowikino übernommen. Mindestens vier uniformierte Gefängnisbeamte waren in dem Video zu sehen, die in Blutlachen lagen oder sassen. «Während einer Sitzung einer Disziplinarkommission nahmen Verurteilte das Personal der Justizvollzugsanstalt als Geiseln», teilte der Gefängnisdienst in einer Erklärung mit. «Es werden derzeit Massnahmen ergriffen, um die Geiseln zu befreien. Es gibt Verletzte», fügte er hinzu.
Alle Geiseln befreit
Rund zwei Stunden später berichteten russische Medien dann, dass alle Geiseln während einer Operation befreit wurden, es soll sich gemäss der BBC um insgesamt acht Geiseln gehandelt haben. Ein Krankenwagen soll gemäss russischen Medien mindestens einen Verletzen abtransportiert haben. Zudem wurden gemäss «Nexta» «alle Terroristen eliminiert».
Die Forderungen der Männer waren zunächst unklar. Einer von ihnen sagte in dem Video, sie hätten aufgrund «Misshandlungen muslimischer Gefangener» reagiert. Eine offizielle Bestätigung der Motive gab es bislang aber nicht.