Das sagt die Kapo zum Bootsunglück bei Hemishofen SH
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Gummiboot kollidiert mit Wiffe:Das sagt die Kapo zum Bootsunglück bei Hemishofen SH

Fussballtrainer über das Gummiboot-Unfallopfer von Hemishofen SH
«Er war doch topfit»

Vor einer Woche ertrank ein junger Mann im Rhein, nachdem sein Boot bei Hemishofen SH mit einer Wiffe kollidierte. Beim Opfer handelt es sich um Bekim B. (†25) aus Frauenfeld, Fussballer der ersten Mannschaft des FC Steckborn. Der Trainer trauert um seinen Schützling.
Publiziert: 23.09.2019 um 23:31 Uhr
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Trainer Alessandro Rollo vom FC Steckborn hat mit der Mannschaft eine Schweigeminute für Bekim B. (†25) abgehalten.
Foto: Céline Trachsel
Céline Trachsel

Beim Mann, der vor einer Woche im Rhein ertrank, handelt es sich um Bekim B.* (†25) aus Frauenfeld. Der studierte Wirtschaftsingenieur war Fussballer in der ersten Mannschaft des 5.-Ligisten FC Steckborn. Ein echter Leistungsträger.

Zum Unglück kam es letztes Wochenende: Bekim fuhr mit einer Deutschen (29) auf einem Gummiboot mit, das auf der Höhe von Hemishofen SH mit Wiffe Nummer 53 kollidierte und kenterte. Während sich die Bootsführerin am Boot festhalten und schliesslich an Land retten konnte, wurde Bekim B. erst 45 Minuten später mehrere Hundert Meter flussabwärts leblos aus dem Rhein gezogen. Alle Reanimationsversuche waren vergeblich – der junge Mann verstarb.

Beerdigung musste schnell gehen

Seit der schrecklichen Nachricht vom Tod ihres Liebsten steht Familie B. unter Schock. Die albanische Familie aus dem Norden Mazedoniens musste aufgrund ihres muslimischen Glaubens ihren Sohn innert kürzester Zeit in die Heimat zurückführen und begraben. Am Dienstag gab die Rechtsmedizin den Leichnam frei – am selben Tag noch gab es eine Abschiedszeremonie in der Frauenfelder Moschee. Dann wurde Bekim B. nach Tearce, zehn Kilometer nördlich von Tetovo, gebracht und am Mittwoch dort beerdigt. Es kamen über 200 Menschen.

Seine Fussballkollegen hielten für den Verstorbenen vor dem letzten Match eine Schweigeminute ab. Tragisch: Bekims jüngerer Bruder (22) spielt im gleichen Team.

«Er kämpfte für das Team»

Bekims Trainer Alessandro Rollo ist voller Trauer und sagt zu BLICK: «Er kämpfte immer fürs Team und war ein lieber Mensch, einfach im Umgang. Nie wollte er jemandem was Böses. Im Gegenteil: Er schaute immer für die anderen.» Bekim B. sei einer seiner besten Spieler gewesen. Für den Trainer ist der Unfall deshalb unverständlich. «Er war doch topfit», sagt sein Trainer. 

Wie BLICK weiss, galt Bekim zudem als guter Schwimmer. Wieso konnte er sich also nicht an Land retten? Die Schaffhauser Polizei klärt auf, dass nach den Wiffen starke Wirbel entstehen. «Das Problem ist die Sogwirkung», erklärt Kapo-Sprecher Patrick Caprez, «nach den Wiffen kann sich Hinterwasser bilden und Menschen oder gar ein ganzes Boot runterziehen.»

* Name geändert

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