Mehrere Hundert Belgrad-Anhänger waren am frühen Abend von der Innenstadt in Richtung Stadion unterwegs. Vor der Lorrainebrücke wurden mehrere Personen angegriffen, wie die Berner Kantonspolizei in der Nacht auf Donnerstag mitteilte. Auf in sozialen Medien veröffentlichten Videos ist zu sehen, wie Hooligans mit Schlagstöcken bewaffnet auf Personen einschlagen.
Ein Polizist feuerte drei Warnschüsse in die Luft. Darauf liessen die Angreifer vom Opfer ab und die Situation beruhigte sich. Zwei Personen wurden laut Polizei verletzt in ein Spital gebracht. Die Hintergründe für den Streit waren zunächst unklar.
Kurze Zeit später erlitt ein Mann in der Fanmenge auf der Lorrainebrücke Verletzungen. Er wurde laut Polizei von einem Gegenstand aus Glas am Kopf getroffen. Eine Ambulanz brachte den Mann in ein Spital. Dieses konnte er später wieder verlassen.
Im Lorrainequartier warfen serbische Fans mehrere volle Bierdosen gegen eine gute besetzte Gartenbeiz. Offenbar störten sich homophobe Fans an einer LGBT-Fahne am Haus, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Der Fanmarsch mit etwa tausend Fans von Roter Stern Belgrad endete kurz vor 19 Uhr beim Stade de Suisse im Nordquartier. Danach strömten die Fans ins Stadion, das restlos ausverkauft war.
Auch nach dem Spiel bis zur Abreise der Gästefans kam es laut Polizeiangaben zu Tätlichkeiten und Streits. Bei verschiedenen Vorfällen wurden nahe des Stadions eine Frau und ein Mann verletzt. Sie wurden ins Spital gebracht.
Insgesamt nahm die Polizei am Abend drei Personen vorübergehend in Gewahrsam. Gegen einen Mann lag demnach eine Einreisesperre vor, ein weiterer hatte mutmassliche gefälschte Eintrittstickets bei sich. Nach dem Spiel widersetzte sich zudem eine Person einer Kontrolle und wurde abgeführt.
Die Berner Young Boys und Roter Stern Belgrad kämpfen diese und nächste Woche um den Einzug in die Gruppenphase der Fussball-Champions League. Im Hinspiel am Mittwochabend in Bern treten sich die beiden Teams unentschieden 2:2. Das Rückspiel folgt nächsten Dienstag in Belgrad.
(SDA)