Die Polizei zog aber frühzeitig zwei Dutzend Gästefans aus dem Verkehr, die potenziell gefährliche Gegenstände und Vermummungsmaterial auf sich getragen hatten. Sie wurden in sogenannte Festhalteräume gebracht, wie eine Sprecherin der Berner Kantonspolizei am frühen Abend sagte.
Manche Feyenoord-Anhänger haben einen schlechten Ruf. Wiederholt waren sie verantwortlich für Ausschreitungen mit Sachbeschädigungen und Verletzten.
Entsprechend gross war das Polizeiaufgebot, zumal sich die Berner Polizei zuletzt hatte vorwerfen lassen müssen, sie habe sich beim Aufmarsch serbischer Fans im August zu sehr zurückgehalten. Diesmal schloss sie fast alle Polizeiwachen im Kanton, um genügend Personal vor Ort zu haben.
Schon am Morgen war die Polizei in der Innenstadt präsent. Auch Polizisten anderer Kantone standen im Einsatz. Vor dem Bundeshaus war ein Wasserwerfer postiert.
Die meisten Feyenoord-Fans erwiesen sich als zwar laute und durstige, aber gewaltfreie Anhänger ihres Vereins. Sie schlenderten durch die Stadt und belagerten ab dem frühen Nachmittag den Kornhausplatz, wo sie Bier tranken und Feyenoord-Parolen skandierten.
Der Fanmarsch zum Stadion wurde toleriert, er führte über die Kornhausbrücke ins Wohnquartier Breitenrain und von dort zum Stadion. Für die Stadtberner Behörden war das offensichtlich nicht die gewünschte Route. Doch ein Dialog und Absprachen im Vorfeld mit den Gästefans waren laut Polizei nicht möglich.
Entwarnung für die Innenstadt wollte die Polizei am frühen Abend noch nicht geben - offenbar waren Hunderte Rotterdamer ohne Ticket nach Bern gereist. Wo sie den Match verfolgen wollten, war unklar.
Feyenoord Rotterdam war am Donnerstagabend zu Gast bei den Berner Young Boys. Die beiden Mannschaften spielen in derselben Gruppe der Europa League.
(SDA)